„ABC“ – Aktion Brücke in den Congo: Der Horror im Kongo

Die Verlängerung des Spendengütesiegels für „ABC“ und die damit verbundene steuerliche Anerkennung von Zuwendungen war der erfreulicher Punkt der Mitgliederversammlung. Erschütternd hingegen die aktuellen Vorkommnisse im Kongo, über die Professor Bilolo, der aus der Krisenregion Kasaï im südwestlichen Zentrum des Landes stammt, berichtete.

Die kürzlich abgehaltenen Mitgliederversammlung der Aktion Brücke in den Congo (ABC) lieferte Einblicke über die Aktivitäten und Projektziele des Vereins. Professor Bilolo berichtete über die instabile Lage im Land.

Die Unruhen in Kasaï begannen vor knapp einem Jahr. Im August 2016 wurde ein Stammesführer von staatlichen Kräften ermordet, geschändet und öffentlich ausgestellt. Damit wurde offenbar versucht, die traditionelle Thronfolge zu ignorieren und regierungsnahe Personen mit diesem Posten zu betrauen. Kamuina-Nsapu-Milizen brannten im März dieses Jahres Schulen in der Stadt Luiza nieder und enthaupteten einen Stammeschef. Was folgte, waren Aufstände, Gewalt, Eskalation und grauenvolle Massaker mit tausenden von Toten. Mitarbeiter der UNO haben in Kasaï mehr als 40 Massengräber dokumentiert, mehr als eine Million Menschen sucht Schutz in anderen Teilen des Landes.

Aufgrund fehlender Ausbildung und Jobs zeigen sich immer mehr Jugendliche frustriert und sind leichte Beute für Rekrutierer der Miliz. Als Kern allen Übels gilt Joseph Kabila, Präsident der Demokratischen Republik Kongo. Ende des Vorjahres hätte dieser sein Amt bereits übergeben sollen, doch bis heute werden Neuwahlen erfolgreich verhindert.

Nichtsdestotrotz und in der Hoffnung auf eine Besserung der Situation in der Provinz Kasaï bereiten SchülerInnen der BHAK Liezen und der Verein „ABC“ die nächsten Events wie etwa ein Chorkonzert und einen Computerkurs vor.

Foto: K.K.

LBN-WOHIN
×