Arbeitszeitreduktion kostet ein Einfamilienhaus

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Laut einer von der Industriellenvereinigung beauftragten Studie wäre eine Reduktion der Arbeitszeit mit enormen finanziellen Einbußen verbunden.

Arbeitszeitreduktion kostet ein Einfamilienhaus Bild: Fotomanufaktur JL - stock.adobe.com

In jüngerer Vergangenheit sind immer wieder Rufe nach einer Arbeitszeitverkürzung laut geworden. Einer aktuellen Studie des Economica-Instituts im Auftrag der Industriellenvereinigung zufolge wäre eine solche aber mit gravierenden Einkommensverlusten verbunden. Eine Reduktion von den derzeit üblichen 38,5 auf 32 Stunden pro Woche würde über die Erwerbslebensspanne einen Verlust von bis zu 350.000 Euro, was einem Einfamilienhaus entspricht, mit sich bringen. Dieser langfristige Einkommensentgang sei weder den Menschen noch der Politik in seiner wahren Dimension bewusst sei, glaubt man bei der Industriellenvereinigung.

Mit dem Vorschlag einer Arbeitszeitreduktion setze die Diskussion am falschen Ende an, so die Interessenvertretung der österreichischen Industrie. Notwendig sei eine aufrichtige, umfassende Diskussion über einen modernen Arbeitsmarkt. Leistung müsse sich für die Menschen im Land wieder lohnen, indem man die enorm hohe Steuer- und Abgabenquote senke, Steueranreize für zusätzliche Leistungsstunden schaffe und die Kinderbetreuung flächendeckend ausbaue – mit Öffnungszeiten, die der Arbeits- und Lebensrealität der Arbeitnehmer gerecht werden.

Themenverfehlung

Gerade in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels sei der Vorschlag, die Arbeitszeit auf 32 Stunden zu verkürzen, eine Themenverfehlung, kritisiert die Industriellenvereinigung. Im vergangenen Jahr waren in Österreich durchschnittlich 206.500 Arbeitsplätze unbesetzt. Die Zahl der offenen Stellen lag damit um 41 Prozent über dem Vorjahr und sogar um 61 Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau des Jahres 2019.

LBN-WOHIN
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