Leitspital Liezen: Wie stimmt der Bezirk?

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Zur Teilnahme berechtigt sind österreichische Staatsbürger mit Hauptwohnsitz im Bezirk Liezen, die am 7. April das 16. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Die Stimmabgabe erfolgt grundsätzlich in der Wohnsitzgemeinde. Wer sich am Tag der Volksbefragung anderorts im Bezirk aufhält, kann eine Stimmkarte beantragen. Eine Briefwahl ist nicht möglich. Die Volksbefragung bringt übrigens gleich zwei Premieren mit sich: Es handelt sich um die erste auf Bezirksebene sowie die erste, die von einer Landtagsminderheit initiiert wurde.

Mehr als 60.000 Bewohner des größten österreichischen Bezirks sind am 7. April aufgerufen, im Rahmen einer Volksbefragung ihre Stimme für oder gegen das geplante Zentralkrankenhaus abzugeben.

Argumentation pro Leitspital

Neben mehr medizinischen Fachabteilungen als in den drei bisherigen Standorten des Bezirks zusammen, führt die steirische Landesregierung auch eine höhere Behandlungsqualität, resultierend aus größeren Erfahrungswerten und mehr Routine aufgrund höherer Fallzahlen, als Argument für das Leitspital ins Treffen. Außerdem erhöhe das Leitspital die Attraktivität des Bezirks für bereits ansässige und neue Ärzte. Für den Standort Stainach-Pürgg spreche dessen zentrale Lage im Bezirk. Mit den Gesundheits- und Facharztzentren werde man überdies über den ganzen Bezirk verteilt erste medizinische Anlaufstellen einrichten.

Gegenargumente

Gegen die Pläne von Gesundheitslandesrat Drexler argumentiert im Bezirk u. a. die FPÖ. Diese lud kürzlich zu einer Pressekonferenz mit einem Experten aus dem Gesundheitsbereich, der im Gegensatz zu den auf der Gehaltsliste der KAGes stehenden Experten des Land unabhängig sei, wie der freiheitliche Klubobmann Stefan Hermann betonte. Allerdings muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass Dr. Reinhart Waneck, Facharzt für Radiologie aus Wien, aber mit Schladming- Bezug, seit 1971 Mitglied der FPÖ ist.

Es wäre bei bedeutend geringerem finanziellen Aufwand möglich, so Dr. Waneck, die drei bestehenden Häuser so zu adaptieren, dass die medizinische Versorgung in gleicher Qualität wie mit dem Leitspital gegeben wäre. Gegen das Zentralkrankenhaus spreche überdies die Verkehrssituation im Ennstal und die Tatsache, dass den beinahe 1.000 Angestellten in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming in vielen Fällen der Verlust ihres Arbeitsplatzes oder zumindest um ein Vielfaches längere Arbeitswege drohen würden.

Außerdem sei es zu bezweifeln, dass die geringere Bettenzahl des Leitspitals allein durch neue Behandlungsmöglichkeiten und medizinischen Fortschritt kompensiert werden könne. „Wir verlieren jedes dritte Spitalsbett im Bezirk!“, warnt FPÖ-Bezirksparteiobmann Albert Royer in diesem Zusammenhang.

LBN-WOHIN
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