Österreich knackt die Fünf-Millionen-Grenze bei Pkw

Anfang der 90er-Jahre war die Motorisierung in den Städten höher als am Land. Heute ist dies umgekehrt. Die Autoabhängigkeit in den Regionen ist vor allem auf die Zersiedelung und die vermehrte Ansiedelung von Wohnbauten, Supermärkten und Fachmarktzentren außerhalb der Orte zurückzuführen. Auch fehlende dichte Öffi-Netze und ungenügende Verbindungen außerhalb klassischer Pendlerzeiten tragen dazu bei, dass v. a. in ländlicheren Regionen auf die Verwendung des Autos gesetzt werden muss.

Würde man alle in Österreich angemeldeten Pkw aneinanderreihen, so könnte die Kolonne 25 Mal die Erde umrunden. Stark mitverantwortlich für den Anstieg ist die Zersiedelung sowie das Wohnen und Einkaufen außerhalb der Orte.

Für ein klimafreundliches Mobilitätsverhalten ist daher neben einem guten öffentlichen Mobilitätsangebot auch die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung notwendig. Aufholbedarf sieht man beim Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auch bei der Rad-Infrastruktur. „Die Hälfte der Autofahrten ist in Radfahrdistanz. Die Klimaziele kann Österreich nur erreichen, wenn mehr kurze Strecken mit dem Rad gefahren werden. Dafür braucht es eine gute und sichere Infrastruktur für den Radverkehr“, so die Verkehrsexperten.

Für die Zukunft erwartet der VCÖ, dass es in Österreich die letzte Millionen-Grenze war, die der Pkw-Bestand überschritten hat. Die Zukunft der Mobilität sieht man beim Sharing, Privat-Pkw würden demnach in den kommenden 15 Jahren deutlich an Bedeutung verlieren.

LBN-WOHIN
×