Tax Freedom Day: Arbeiten für die eigene Tasche

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Erst seit Anfang August arbeitet der durchschnittliche österreichische Steuerzahler nicht mehr für den Staat, sondern für sich selbst.

Ganze 216 Tage mussten wir arbeiten, um alle Steuern und Abgaben, die über das Jahr anfallen, bezahlen zu können. Erst seit dem Tax Freedom Day am 5. August gehört jeder Euro, den wir verdienen, auch wirklich uns. Im internationalen Vergleich begeht das Hochsteuerland Österreich den Tag der Steuerfreiheit damit ziemlich spät. In Deutschland fiel dieser heuer auf den 15. Juli, in der Schweiz auf den 12. Juni und in Großbritannien auf den 30. Mai. Noch früher durften dieses Jahr die Amerikaner feiern, nämlich bereits am 16. April.

Angesichts des späten Termins in Österreich wird von vielen Seiten – u. a. WK und IV – die hohe Abgabenlast kritisiert und ein Steuerfreiheitstag in der ersten Jahreshälfte gefordert. In dieselbe Kerbe schlagen die meisten politischen Parteien. Das Thema Steuerreform ist neben der Klimakrise mit Sicherheit eines der Top-Themen im aktuellen Wahlkampf.

Nicht negativ, sondern positiv sehen hingegen die AK und der ÖGB den späten Tax Freedom Day. Sie argumentieren, dass dieser ein Zeichen dafür sei, dass Österreich einen bestens ausgebauten Wohlfahrtsstaat habe. Ein früherer Termin und der damit verbundene Ausfall von Steuern würde unweigerlich zu beträchtlichen Leistungskürzungen führen. Es müsse nicht die Abgabenquote gesenkt, sondern die Verteilung der Steuern verändert werden. Vermögende sollten höher und Arbeitnehmer niedriger besteuert werden.

LBN-WOHIN
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