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Das Gasthaus Krenn und seine „Weiberwirtschaft“ auf der Pürgg

Vom Einhundertseelendorf Pürgg, das sich am Fuße des Grimmings malerisch in die Landschaft bettet, blickt man weit über das mittlere Ennstal. Es ist einer dieser Plätze, an dem man zu innerer Ruhe findet und Zeit seine Bedeutung verliert. Märchenhaft möchte man sagen, so muss es auch Winfried Opgenoorth empfunden haben, als er 1981 die Illustrationen zu dem Kinderbuch „Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel“ in Pürgg anfertigte und dies kleine Dörfchen darinfesthielt. Ist es wirklich Zufall, dass nun eine Valerie mit ihrer Schwester Theresia das Gasthaus Krenn, das zum ersten Mal im 14. Jahrhundert als kaiserliche Schusterwerkstätte mit Ausschankberechtigung urkundlich erwähnt wurde, mit viel Liebe und Enthusiasmus wiedereröffnet hat? „Eine Weiberwirtschaft woars immer und wird’s imma bleiben!“, sagt Barbara Krenn, deren Familiengeschichte man auf einer Tafel über dem Stammtisch bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen kann. Wer in diese Stube eintritt oder sich in diesen Gastgarten setzt, der verweilt. Alltag und Kitsch haben den Weg hier herauf nie gefunden. Rund um Valerie fand sich ein Team aus leidenschaftlichen Mitarbeitern, die mit sichtlicher Freude ihre Gäste mit traditionellen Köstlichkeiten verwöhnen. Dass auf höchste Qualität und Regionalität der Produkte Wert gelegt wird, muss man nicht erwähnen, wenn man die Unternehmensphilosophie der Wirtinnen kennt: Die österreichische Gasthauskultur wiederbeleben, regionale Produzenten unterstützen und das Herz von Pürgg wieder hörbar stärker schlagen lassen! Von Erzherzog Johanns Lieblingssuppe über Ausseer Saiblinge und unglaublich guten Schweinereien bis hin zur rustikalen Brettljausn findet man alles auf der Karten was das Leben sündhaft gut schmecken lässt. Man lernt wieder, aus einer Schüssel am Tisch das Essen mit anderen zu teilen, und rückt ein Stück näher an das heran, was Essen immer schon war, doch heute leider nur noch sehr selten ist: ein Ritual. (Foto: Alpenpost)
LBN-WOHIN
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