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Lebendigkeit als Leitmotiv

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Julia Hauck aus Höhenfeld in der Gemeinde Haus im Ennstal hat sich vor einigen Jahren ganz und gar der Kunst verschrieben. Ihre farbintensiven Bilder und Upcycling-Werke sollen die Menschen an ihre Lebendigkeit erinnern.

Julia Haucks Kunst in sieben Worten? Abstrakt und farbintensiv, die Lebendigkeit als Leitmotiv. Julia Haucks Kunst in sieben Worten? Abstrakt und farbintensiv, die Lebendigkeit als Leitmotiv. Foto: Karl

Die Skiuhren der Hauser Künstlerin erfreuen sich großer Beliebtheit. (Foto: Karl)Die Skiuhren der Hauser Künstlerin erfreuen sich großer Beliebtheit. (Foto: Karl)Abstrakte Kunst in kräftigen Farben, so lässt sich kurz und treffend beschreiben, was in Julia Haucks Atelier im Hauser Ortsteil Höhenfeld entsteht. Ihr Motto, erklärt die gebürtige Gröbmingerin, sei „Lebe die Lebendigkeit!“ und das spiegle sich auch in all ihren Werken wider. Eine Aussage, die sich mit einem kurzen Blick auf die farbintensiven Bilder und die bunten Upcycling-Produkte, die nicht anders als kunstgewordene Lebensfreude interpretiert werden können, definitiv bestätigen lässt.

Haucks Werdegang als Künstlerin? „Die Malerei“, erzählt die kreative Ennstalerin, „hat mich schon immer begleitet, ich habe sie nur lange nicht gelebt.“ Es habe sogar eine Zeit gegeben, in der sie ihr nur sehr wenig Platz eingeräumt habe, dann aber habe sie sich wieder mehr und mehr damit befasst und schließlich den Entschluss gefasst, sich komplett darauf einzulassen. 2019 eröffnete sie ihr Atelier, wo seitdem ihre Kunst entsteht und auch Workshops abgehalten werden.

Die Leinwand als große Leidenschaft

Neben Bildern im Groß- und Kleinformat hat sich Hauck auch auf Upcycling-Kunst spezialisiert, verschönert beispielsweise alte Ski oder Skateboards farbenfroh und macht daraus Wanduhren oder Schuhlöffel. Die so entstehenden funktionalen Kunstwerke würden sich bei ihren Kunden großer Beliebtheit erfreuen, berichtet sie, ihr kreatives Herzblut aber würde in ihren Bildern stecken. „Upcycling ist für mich eine total schöne Zusatzgeschichte, richtig bewegend aber sind die Leinwände.“

Acrylfarbe und Tinte, Spachtel und Fön

Sie greife auf verschiedene Farbmittel zurück und wende unterschiedliche Techniken an, erzählt die Hauserin. Bei ihren Bildern handle es sich meist um Mixed-Media-Kunst. So könne es etwa sein, dass auf einer Leinwand Acrylfarben, die sie in Spachteltechnik auftrage, und Farbsprays aufeinandertreffen. Sie arbeite aber z. B. auch gerne mit Tinte in Fließtechnik, weil sich damit eine enorme Tiefe erzeugen lasse. Um interessante Farbverläufe zu schaffen, komme dabei manchmal auch ein Fön zum Einsatz.

Im Ennstal „genau am richtigen Platz“

Kreative Upcycling-Kunst: aus alten Skateboards werden u. a. bunte Schuhlöffel. (Foto: Karl)Kreative Upcycling-Kunst: aus alten Skateboards werden u. a. bunte Schuhlöffel. (Foto: Karl)Sie habe zwar auch schon mehrfach international ausgestellt, etwa in Italien, sei aber grundsätzlich davon überzeugt, dass sie nicht die weite Welt brauche, um mit ihrer Kunst erfolgreich zu sein, sondern im Ennstal „genau am richtigen Platz“ sei. Sie habe hier in der Region nicht nur ihr Atelier, sondern auch ihre „Platzerl“, wo sie ihre Werke präsentieren könne, außerdem sei ihr Onlineshop gut aufgebaut und mit Social Media und einem Newsletter habe sie weitere Kanäle, um die Menschen zu erreichen.

Goldene Didgeridoos und andere Auftragsarbeiten

Besondere Freude bereiten der Künstlerin Auftragsarbeiten. Es sei jedes Mal eine spannende Herausforderung, wenn sie individuelle Kundenwünsche umsetzen dürfe, so Hauck. Oft seien diese ziemlich konkret was Farbauswahl, Thema und dergleichen betrifft, immer wieder dürfe sie sich aber auch gänzlich ohne Vorgaben ans Werk machen. „Da heißt es dann nur, du kennst mich, mach etwas für mich, ganz egal was“, erzählt sie.

Auf dem großen Tisch im Atelier sticht ein aller Anschein nach langer Ast ins Auge. Das sei ihre aktuelle Auftragsarbeit, ein selbstgebautes Didgeridoo, dass seiner Besitzerin viel bedeute und dem sie nun auf deren Wunsch das gewisse Extra verpassen dürfe, erläutert die Künstlerin. Dafür werde sie
u. a. zu Blattgold greifen, führt sie näher aus und fügt noch erklärend hinzu, dass das Thema Metalle in ihrer Arbeit dieses Jahr generell eine große Rolle spielen werde.

Workshops mit garantiertem Happy End

Neben Kunstwerken werden im Atelier in Höhenfeld auch Malworkshops angeboten, die „sehr, sehr beliebt“ und stets auch „sehr erlebnisreich“ seien. Die Gruppengröße bewege sich dabei zwischen zwei und acht Personen, die Teilnehmer seien bunt gemischt. „Einheimische und Touristen, von Kindern bis ins hohe Alter, viele Frauen, oft Freundinnengruppen, auch Paare, die dann gemeinsam ein Paarbild malen“, gibt Hauck einen kleinen Einblick in das breitgefächerte Teilnehmerfeld ihrer Kurse.

Auch was die Malerfahrung betrifft, gebe es natürlich Unterschiede zwischen den Teilnehmern. Doch ob bereits mit Erfahrung oder gänzlich ohne, letztendlich sei die Workshopteilnahme stets von einem gelungenen Kunstwerk gekrönt, verspricht Hauck. Dieses trocknet dann noch zwei bis drei Tage im Atelier, wird anschließend mit einer Schutzversiegelung versehen und kann dann abgeholt werden. Urlaubsgästen schickt die Hauserin ihr Kunstwerk auch an deren Wohnadresse. „Und am Ende sind alle happy!“, schließt die Künstlerin.

 

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