David Luidold

WOHIN: Philharmoniker einerseits, Stadtmusikkapelle andererseits – ein Widerspruch?

Luidold: Auf keinen Fall, es kommt nur auf die Sicht der Dinge an. Wenn ich lächle, lächelt das Gegenüber zurück und der Fluss in der Musik beginnt zu fließen. Folglich kann die Leidenschaft zur Musik bei einem Mitglied der Stadtmusikkapelle dieselbe sein wie bei einem Philharmoniker.

Was macht für dich die Faszination Blasmusik aus?

Musik kann den Horizont erweitern, das Weltbild verändern und/oder ein Anker im Leben sein. Das Miteinander von Jung und Alt macht für mich die Faszination aus. Lernt man nicht im Ensemble, Orchester oder Chor die Spielregeln des Lebens? Und auch den Umgang mit Mitmenschen?

Ein besonderes Anliegen ist dir die Nachwuchsarbeit, richtig?

In den Jugendlichen steckt das Potenzial, Musik zu einem Antrieb für eine positive Entwicklung unserer Gesellschaft zu machen. Ich versuche, ihnen zu vermitteln, dass mit Motivation, Ausdauer und spielerischer Leichtigkeit alles erreicht werden kann. Und dass Erfolg drei Buchstaben hat: TUN!

Die Stadtmusikkapelle beschreitet ja immer wieder auch gerne Wege abseits der traditionellen Blasmusikpfade. Wird das auch beim Jubiläumskonzert am 23. Juni so sein?

Wir werden das Publikum auf jeden Fall fordern und belohnen. Fordern mit „Give Us This Day“ des großen amerikanischen zeitgenössischen Komponisten David Maslanka, der zu seinem Werk meint: „Die Worte ‚Gib uns diesen Tag‘, sofort im Moment lebendig zu sein, der Grund, warum Musik machen so lebenswichtig und überzeugend sein kann. Musik stellt die Verbindung zur Realität her und mit Realität meine ich ein wahres Erwachen und Bewusstsein.“ Belohnung gibt‘s mit Musik aus Tschaikowskis „Schwanensee“, mit klassischen Blasmusikschmankerln und auch mit einer Show mit dem Motto „Let’s Get Loud“. Am Sonntag beim Bezirksmusikfest gibt’s für Kinder und Jugendliche aus Kapellen des Bezirks die Chance, bei einer groovigen Version der Landeshymne mit hunderten Großen auf der Bühne zu stehen.