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Gerald Holzinger

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Im Musical „Jesus Christ Superstar“ hat er einst den Judas gesungen, von 2014 bis 2019 war er als Kabarettist unterwegs und in Altlassing betreibt er seit vielen Jahren ein Tonstudio. Für den Singkreis Stainach, den er seit dem Vorjahr – wieder – leitet, hat er nun außerdem ein Weihnachtsoratorium komponiert. Wir haben dazu näher nachgefragt.

Gerald Holzinger Foto: KK

WOHIN: Was hat dich dazu bewogen, für das heurige Weihnachtskonzert nicht nur einzelne Lieder, sondern gleich ein ganzes Oratorium, das „Weihnachtsoratorium für Chor & Synthesizer“, zu komponieren?

Holzinger: Für das Weihnachtskonzert 2022 habe ich bis auf eine Komposition von mir das Programm aus bestehenden Kompositionen neu arrangiert. Heuer wollte ich einen Schritt weiter gehen. Es hat mich im viel zu heißen Herbst zwar ein bisschen nervös gemacht, ob mir auch gute Melodien einfallen würden, aber es ist dann gut vorangegangen. Es sind zwar einzelne Stücke, aber im Zusammenhang mit den Evangelien nach Lukas und Matthäus in Griechisch, Italienisch, Englisch und Deutsch ergibt sich der erforderliche Bogen.

Wieviel Zeit hat die Komposition vom Auf- bis zum Schlusstakt in Anspruch genommen?

Oh, eine extrem schwierige Frage. Stücke wie das „Angelo die Signore“ haben sich v. a. aufgrund des italienischen Texts fast von selbst komponiert. Bei z. B. Altgriechisch aber muss man sich vor dem Komponieren ausführlich mit den Aussprache- und Betonungsregeln beschäftigen, damit man nicht gegen den Text arbeitet. Danach kommt die Ausarbeitung als Chorsatz und v. a. das Setzen der Noten, Wörter, Bindebögen usw., sodass es für alle gut lesbar ist. Das kostet viel Zeit. In Stunden, Tagen, Wochen kann ich das nicht sagen.

Bei „Weihnachtsoratorium“ denken Liebhaber klassischer Musik wohl zuerst an jenes von Johann Sebastian Bach. Wie sehr hat das Werk des großen deutschen Komponisten deine Komposition beeinflusst?

Gar nicht! Ich hab mir ganz bewusst vorher kein anderes Stück angehört. Ich wollte immer so ehrlich wie möglich das rauslassen, was an musikalischen Vorstellungen in mir steckt – und das ist nun mal Chorsatz und Harmonik von der Gregorianik bis heute.

Ist nach dem weihnachtlichen Oratorium vor der österlichen Passion? Oder anders gefragt, hast du bereits weitere Kompositionen in der Größenordnung deines Weihnachtsoratoriums in Planung?

Kurze Antwort: Nein! Aber der Chor und andere Ensembles sind schon oft ein Motivationsfaktor und somit kann da schon einmal eine Idee zünden. Man wird sehen.



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