400.000 Euro weniger im Budgettopf

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Knalleffekt bei der Vollversammlung des Tourismusverbandes Gesäuse in Wildalpen. Bei der Abstimmung zur freiwilligen Erhöhung des Interessentenbeitrages um 100 Prozent verfehlte man die nötige Zweidrittelmehrheit um exakt eine Stimme. Somit kommt für die Jahre 2025 bis 2027 nur der einfache statt des doppelten Beitrags für die Betriebe zur Vorschreibung. Für den Verband bedeutet dies finanzielle Einbußen in der Höhe von ca. 400.000 Euro pro Jahr.

V.l.: Peter Überbacher, Friedrich Kaltenbrunner und Ulrich Matlschweiger bilden den Vorstand des Tourismusverbands Gesäuse. V.l.: Peter Überbacher, Friedrich Kaltenbrunner und Ulrich Matlschweiger bilden den Vorstand des Tourismusverbands Gesäuse. Foto: Thomas Sattler

Jaqueline Egger ist Geschäftsführerin des  Tourismusverbandes Gesäuse. (Foto: Thomas Sattler)Jaqueline Egger ist Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Gesäuse. (Foto: Thomas Sattler)Eine Abordnung aus Rottenmann war mit der Mission „Einfacher statt doppelter Beitrag“ nach Wildalpen gereist und ließ sich auch nicht durch schlagkräftige Argumente überzeugen, dass der doppelte Beitrag für den Tourismusverband Gesäuse eine finanzielle Notwendigkeit sei.

Der Hintergrund für die Zornesröte der Rottenmanner Delegation ist wohl auf die wenig durchdachte Verordnung des Landes im Zuge der Strukturreform zurückzuführen. Den neuen Tourismusverbänden wurde untersagt, Infrastruktur, Veranstaltungen oder Gutscheinsysteme zu betreiben. Mittlerweile hat man diese strikten Vorgaben zwar etwas aufgeweicht, trotzdem fühlen sich Städte wie Rottenmann oder Liezen, die bis 2021 mit den Einnahmen aufgrund einer wenig relevanten Tourismuswirtschaft vorwiegend Veranstaltungen finanzierten, benachteiligt, da nunmehr ein geringer Teil der Mittel aus dem Tourismusverband-Budgettopf in die Städte rückfließt. Warum also auch noch „freiwillig doppelt zahlen“ wird man sich in Rottenmann gefragt haben.

Für die Verantwortlichen im Tourismusverband Gesäuse ist die Entscheidung ein Schlag in die Magengrube. Etwa 400.000 Euro fehlen ab Ende 2025 jährlich im Budget und damit kann man wohl nur mehr einen „Notbetrieb“ gestalten. Schade, denn die Tourismuszahlen in der Erlebnisregion sind äußerst positiv, die Arbeit der Führung effektiv und engagiert. Dafür braucht man eben ein ordentliches Budget, das wohl nur gemeinsam von allen Gemeinden zu stemmen ist. Dafür wäre jedoch ein positiver Ausgang der Abstimmung notwendig gewesen. Es wäre wünschenswert, wenn man nochmals einen Anlauf nimmt, denn ein geringeres Budget wird für Rottenmann und alle anderen Gemeinden auch weniger Sponsormittel bedeuten. Ein leerer Topf hilft keinem!

LBN-WOHIN
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