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„Ich sag halt trotzdem gerne Kracherl“

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Die Admonter Firma Marcon ist zwar grundsätzlich auf Ein- und Verkauf spezialisiert, hat aber auch ein eigenes spannendes Produkt im Portfolio, nämlich die Gesäuse-Perle, ein modernes Getränk mit nostalgischem Hintergrund.

Christoph Leyendecker ist in der  Marcon GmbH Hauptverantwortlicher für die Gesäuse-Perle. Christoph Leyendecker ist in der Marcon GmbH Hauptverantwortlicher für die Gesäuse-Perle. Foto: Stefan Leitner/Gesäuse

Der Admonter Franz Pinitsch erfand vor rund 70 Jahren die Gesäuse-Perle. (Foto: KK)Der Admonter Franz Pinitsch erfand vor rund 70 Jahren die Gesäuse-Perle. (Foto: KK)Die Geschichte der Gesäuse-Perle beginnt vor rund 70 Jahren mit Franz Pinitsch, der in den 1950er-Jahren in seiner Admonter Sodawassererzeugung auch mit der Abfüllung von Limonaden begann. Das Kracherl – die Bezeichnung rührt vom Krachen beim Öffnen der Flasche her – gab es in den drei Sorten Himbeere, Orange und Zitrone. Rund zwei Jahrzehnte lang erfreute es sich in Admont und Umgebung großer Beliebtheit, dann aber stellte Pinitsch die Produktion ein.

2005 feierte die Gesäuse-Perle als Produkt der Marcon GmbH ihr Comeback. Im Gegensatz zum ursprünglichen Erzeugnis von Pinitsch und zu den meisten heutigen Industrielimonaden hat sie einen Fruchtanteil von zehn Prozent und ist damit eigentlich kein Kracherl, sondern ein Fruchterfrischungsgetränk. „Ich sag halt trotzdem gerne Kracherl, weil es einfach ein super Wort ist“, nimmt es aber selbst Christoph Leyendecker, der im Unternehmen für die Gesäuse-Perle hauptverantwortlich ist, nicht ganz so genau.

Erhältlich ist das fruchtige Kracherl aus dem Xeis in den Sorten Himbeere, Apfel-Holler, Heidelbeere und als stachelbeeriger Bergfex. Darüber hinaus gibt es auch noch ein Xeis-Kola, das, wie Leyendecker erläutert, aufgrund seines geringeren Kohlensäureanteils leichter trinkbar sei als viele andere Colas. Die beliebteste Sorte sei nach wie vor Himbeere, wobei es dieses Jahr aber spannend werden könnte, denn Heidelbeere sei stark im Kommen, so der Admonter.

Aller Anfang ist schwer

Heute ist die Gesäuse-Perle in der Region gut etabliert, der Restart sei aber alles andere als einfach gewesen. Mit den beiden Sorten Himbeere und Apfel-Holler im Gepäck habe Marcon-Geschäftsführer Hannes Thaler damals die heimischen Gastronomen abgeklappert und sei zuerst einmal „auf die Schnauze“ gefallen, habe immer wieder Sätze wie „Wir haben eh alles, was brauchen wir jetzt ein neues Kracherl?“ zu hören bekommen, erzählt Leyendecker.

Als wertvolle Starthilfe habe sich dann das Netzwerk der Gesäuse-Partnerbetriebe, das ab 2006 aufgebaut wurde, erwiesen. So habe die Erfolgsgeschichte ihren Lauf genommen und letztes Jahr habe man erstmals die „magische Marke“ von 100.000 verkauften Flaschen erreicht, berichtet der Gesäuse-Perle-Hauptverantwortliche. Und das heurige Jahr könnte noch besser werden – zumindest seien die bisherigen Zahlen trotz des wettertechnisch katastrophalen Mais sehr gut.

Von Admont bis nach Wien

Erhältlich ist das fruchtige Kracherl aus dem Xeis in der Gastronomie und im Handel, und das nicht nur im Gesäuse, sondern auch darüber hinaus, etwa im Ausseerland oder im Ennstal und sogar in Wien. Als konkretes Beispiel nennt Leyendecker das Fischrestaurant Schlossteichstüberl in Trautenfels – ein Kunde der ersten Stunde. „Lustigerweise waren alle Wirte, die jetzt in Wien die Gesäuse-Perle haben, beim Schlossteichstüberl in Trautenfels essen“, merkt der Kracherl-Verantwortliche bei der Firma Marcon an.

Vieles neu bei der „Perle“

Aktuell ist bei der Gesäuse-Perle so einiges in Veränderung. Nach vielen Jahren der Abfüllung im oberösterreichischen Reichraming musste Leyendecker letztes Jahr pensionsbedingt hierfür einen neuen Partner suchen. Das sei gar keine so leichte Aufgabe gewesen, weil es nicht so viele Firmen gebe, die vergleichsweise letztendlich doch kleine Mengen wie jene der Gesäuse-Perle abfüllen, berichtet er. Fündig geworden sei er im niederösterreichischen Kematen an der Ybbs.

Neu seit einiger Zeit ist aber nicht nur der Abfüller, sondern auch die Flasche und das Etikettendesign. Und weil man ohnehin schon beim Verändern war, habe man sich auch gleich noch dazu entschlossen, zwei Sorten „ein bisserl aufzumöbeln“ und habe „bei der Himbeere und bei Apfel-Holler den Zucker reduziert“, so Leyendecker. Eine Veränderung zum Besseren, so das Kundenfeedback. Na dann, prost!

Foto: KKFoto: KK

 

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