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Ambulatorium in der Warteschleife

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„Bitte warten …“ heißt es aller Voraussicht nach auch dieses Jahr, was den mittlerweile bereits mehrmals verschobenen Baubeginn des Physikalischen Ambulatoriums der Österreichischen Gesundheitskasse in Liezen betrifft.

Ambulatorium in der Warteschleife Foto: Ettlmayr

Unschöne Baugrube statt ÖGK-AmbulatoriumUnschöne Baugrube statt ÖGK-Ambulatorium (Foto: Ettlmayr)Die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen – ein schwieriges Thema: Das geplante Leitspital in Niederhofen hat eine erbitterte Gegnerschaft, im Gesundheitszentrum Admont musste diesen Frühling nach der Kündigung des Ärzteehepaars Petz das Team der Primärversorgungseinheit Liezen als Notnagel einspringen und in der Bezirkshauptstadt prangt dort, wo eigentlich längst das neue ÖGK-Ambulatorium stehen sollte, seit mittlerweile rund drei Jahren immer noch lediglich eine unschöne Baugrube.

Zur Erinnerung: Weil das Ambulatorium in der Ausseer Straße nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, wurde bereits vor Jahren dessen Neubau am ehemaligen Kastner-&-Öhler-Areal in der Bahnhofstraße beschlossen. Dem ursprünglich anvisierten Baubeginn im Jahr 2020 machte jedoch die Pandemie einen Strich durch die Rechnung, 2021 und 2022 musste der Start aufgrund der stark gestiegenen Baustoffkosten verschoben werden.

Von der ursprünglichen Kalkulation sei man weit entfernt, die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens müsse aber selbstverständlich gegeben sein, erläuterte Wolfram Sacherer, der Vorstandsdirektor der mit der Ausführung beauftragten Siedlungsgenossenschaft Ennstal, im Februar des Vorjahrs auf unsere Nachfrage. Der Versuch, eine Kostenreduktion durch die Neuausschreibung sämtlicher Gewerke zu erzielen, blieb ohne Erfolg.

Auch heuer schweigen in der Bahnhofstraße bislang die Bagger und daran wird sich, wie uns Sacherer bestätigte, höchstwahrscheinlich auch nichts mehr ändern. „Aufgrund der nach wie vor angespannten Situation in der Finanzierung und im Baubereich ist nicht davon auszugehen, dass noch 2023 ein Baubeginn möglich sein wird“, erklärt der Vorstandsdirektor der Siedlungsgenossenschaft.

Wie geht es weiter?

„Wir hoffen, im nächsten Jahr mit dem Bauvorhaben beginnen zu können“, so Sacherer. Bei Start Mitte 2024 sei die Fertigstellung des Ambulatoriums Ende 2026 realistisch. Auf die „zeitgemäße Kundenservicestelle“, die der ÖGK vorschwebt, müssen Versicherte also noch mindestens dreieinhalb Jahre warten und bis dahin mit den veralteten und beengten Gegebenheiten in der Ausseer Straße vorliebnehmen.

Größtes Hindernis für einen möglichen Baustart in rund einem Jahr: Die Gesundheitskasse geht nach wie vor von der Einhaltung des noch vor Corona und vor dem Krieg in der Ukraine geschlossenen Vertrags aus, die Siedlungsgenossenschaft verweist darauf, dass man – wie bereits erwähnt – von der ursprünglichen Kalkulation mittlerweile aber weit entfernt sei. An einer Klärung dieser Problematik und anderer offener Fragen werde jedoch gearbeitet, heißt es von beiden Seiten.

 

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