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Das Guttenberghaus feiert stilles Jubiläum

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Steiermarks höchstgelegene Schutzhütte, das Guttenberghaus (2.146 m) des Alpenvereins Austria, feiert in diesem Jahr ihr 110-jähriges Bestehen.

Das Guttenberghaus feiert stilles Jubiläum Foto: René Eduard Perhab

Das Guttenberghaus mit der Hochwildstelle, ein Farbdruck nach Bruno Hess, 1914 (Foto: Archiv Walter Bastl)Das Guttenberghaus mit der Hochwildstelle, ein Farbdruck nach Bruno Hess, 1914 (Foto: Archiv Walter Bastl)Es ist die letzte noch in der Monarchie großzügig errichtete und 1914 eröffnete Schutzhütte, die heuer Jubiläum feiert. Das Besondere am Guttenberghaus, das hoch über Ramsau am Dachstein liegt, ist ihr uriger Charakter, der über all die Jahre hinweg keine Veränderung erfuhr – ausgenommen natürlich die Qualität der Ausstattung.

Die Bemühungen der ÖAV Sektion Austria, von der Ramsau über die Feisterscharte zum zentralen Dachsteinmassiv einen geeigneten, leichteren Weg zu finden – und dazu gehörte im oberen Feisterkar ein entsprechender Stützpunkt – gehen bis ins Jahr 1886 zurück. Und diesen Anspruch erfüllt die Schutzhütte zwischen Eselstein und Sinabell heute noch.

Adolf Ritter von Guttenberg, ein Pionier der Forstwirtschaft und des Naturschutzes, ist Namensgeber des Guttenberghauses. (Foto: Archiv Walter Bastl)Adolf Ritter von Guttenberg, ein Pionier der Forstwirtschaft und des Naturschutzes, ist Namensgeber des Guttenberghauses. (Foto: Archiv Walter Bastl)Namensgeber der Hütte war Hofrat Adolf Ritter von Guttenberg (1839-1917), der als Professor an der Hochschule für Bodenkultur in Wien lehrte. Er war auch Vorreiter für die Schaffung eines Nationalparks Hohe Tauern und um die Jahrhundertwende 1. Vorsitzender der ÖAV Sektion Austria. Die nur sommerbewirtschaftete Hütte – es gab auch Versuche einer Öffnung im Winter – kannten bisher nur wenige Hüttenwirte. Nach Alois Watzinger aus Bad Ischl und Jakob Simonlehner aus der Ramsau wirkten Gottlieb und Nelli Stocker (Ramsau) von 1925 bis 1966 und die Familien Edi und Kuni Perhab (bis 2006) und danach Günter und Jitka Perhab bis heute erfolgreich auf dieser Hütte. Was sich in der Zeit der letzten beiden Pächterehepaare Perhab aus der Ramsau ereignete, würde viele Seiten füllen. – Was blieb, ist der Charakter dieses Hauses. Von 1975 bis 1999 beherbergte die Hütte die „Internationale Abenteuerschule Dachstein“ mit Prof. Harrer, Toni Sailer oder Anderl Heckmair und einem Jugendführerteam des Alpenvereins Haus im Ennstal.

Seit 1967 richtet der Alpenverein Haus Kinder- und Jugendberglager, eine erste alpine Grundschule, aus. Diesem sind schon weitere alpine Vereine gefolgt. Die Hütte wurde auch mit dem Prädikat „Kinderfreundliche Schutzhütte“ ausgezeichnet und erhielt 2014 das Umweltgütesiegel des Alpenvereins.

Die Jubiläumsschutzhütte ist Ausgangspunkt für Wanderwege, anspruchsvolle Steige auf zahlreiche Gipfel und Klettersteige sowie für den mit 1.800 Meter höchstgelegenen Dachsteinsee, den Hölltal- oder Seetalsee. Dazu kommt noch eine ausgezeichnete Küche der derzeitigen Pächter Günter und Jitka Perhab. Ein Besuch lohnt sich! Ein Tipp: Früh genug beim Ausgangspunkt Feisterer (davor ein großer Parkplatz) starten, dann geht es noch lange im Schatten bergwärts.

LBN-WOHIN
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