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Engagierte Geschäftsführerin mit dem sozialen Etwas

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Gertrude Rieger hat als Geschäftsführerin der Lebenshilfe Ennstal viel bewegt. 2024 geht sie in ihr letztes Dienstjahr und wird auch in diesem noch einmal ein Projekt in Angriff nehmen.

Engagierte Geschäftsführerin mit dem sozialen Etwas Foto: Lebenshilfe Ennstal/Hans-Peter Gruber

Eigentlich, erzählt die Bad Ausseerin, habe sie nie Geschäftsführerin werden wollen. Weil sie „irrsinnig gerne“ an der Basis arbeite. Entsprechend die erste Reaktion der gebürtigen Murtalerin, als der Vorstand 2011 mit dem Vorschlag an sie herantrat, die Geschäftsführung zu übernehmen: „Nie im Leben!“ Schließlich willigte Rieger, die 1996 zur Lebenshilfe Ennstal gestoßen und zum Zeitpunkt des Vorschlags Leiterin des Standorts Liezen war, ein, die Funktion interimistisch für zwei, drei Monate zu übernehmen – Monate, aus denen letztendlich Jahre wurden.

Warum Rieger? Weil diese zuvor den Standort Liezen äußerst engagiert umstrukturiert hatte. Einerseits, berichtet die 61-Jährige, weil das 2004 durch eine Gesetzesnovelle notwendig geworden war, andererseits, weil der Bedarf dagewesen sei. So konzipierte und realisierte sie u. a. mangels eines Angebots für Menschen mit hohem und höchstem Hilfebedarf 2009 das Haus „vabene“ in der Salzstraße. „Mein erster großer Bau“, erinnert sie sich zurück.

Verhackertbrötchen und ein sportliches Angebot

Als Geschäftsführerin hat Rieger die vier Lebenshilfe-Standorte modernisiert und ein umfassendes Angebot für deren Kunden geschaffen. Besonders stolz ist sie auf die Tochterunternehmen Benissimo Buffet-Catering GmbH und LH Equal Sport GmbH. Das Benissimo ist ein Musterbeispiel dafür, wie aus bescheidenen Anfängen – Verhackertbrötchen für die Raika zum Weltspartag – ein erfolgreiches Unternehmen werden kann. „Wir haben in Spitzenzeiten jetzt 380 Mittagessen und fast jeden Tag ein Catering“, erzählt die Lebenshilfe-Chefin.

Equal Sport, wo Herbert Pichler mit Lebenshilfe-Kunden nach einer eigens von ihm entwickelten Methode trainiert, gibt es seit 2015. Was mit zwei Teilnehmern begann, wurde schnell zu einem gefragten Angebot. Pichler bot das Training das gesamte erste Jahr ehrenamtlich an, dann wurde er angestellt und die GmbH gegründet. Seitdem können bei Equal Sport auch Externe trainieren, wovon u. a. Skirennläuferin Sabrina Simader Gebrauch macht.

Inklusives Wohnen, gemütlicher Adventbasar

Wer nun angesichts der vielen bereits umgesetzten Projekte glaubt, dass Rieger ihr letztes Jahr ruhig ausklingen lässt, kennt die Bad Ausseerin schlecht. Für 2024 sei in Liezen noch der Bau eines inklusiven Wohnens geplant, verrät sie. Im Hinblick auf die Weihnachtszeit verweist sie abschließend noch auf den Christbaumverkauf am Standort Stainach, der am 7. Dezember mit einem gemütlichen Adventbasar, bei dem es neben Christbäumen auch Glühwein, Maroni, Christbaumschmuck u. a. m. geben wird, startet. ↖

»Unsere Kunden sind ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft, die – so wie du und ich – mitreden und gestalten wollen. Ihnen diese Möglichkeit durch unsere Unterstützung zu gewährleisten, ist unsere primäre Aufgabe im Sinne gelebter Inklusion.«
Gertrude Rieger



LBN-WOHIN
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