Hohe Kochkunst in uriger Hütte
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Im Gourmet-Atelier Steirerhütte in Bad Mitterndorf zaubern Christian und Kerstin Schilcher die wahrscheinlich besten Steaks weitum, wissen kulinarisch aber auch anderweitig, etwa mit Burger oder Maki, zu überzeugen.
Den etwas außerhalb des Orts gelegenen Gastronomiebetrieb gibt es seit dem Jahr 2004. Angefangen habe er mit „Speckbrot, Schnaps und Most“, erinnert sich Christian, dann habe alles seinen Lauf genommen. „Wir haben uns immer weiterentwickelt.“ Aus der einfachen Jausenstation wurde ein Restaurant und aus dem Restaurant schließlich, 2017, das Gourmet-Atelier.
Gastronomen am zweiten Berufsweg
Man vermag es angesichts der Tatsache, dass die Gastgeber der Steirerhütte ihre Gäste seit Jahren auf höchstem Niveau verwöhnen, kaum glauben, aber den Weg in die Gastronomie haben beide erst im zweiten Anlauf gefunden. Christian, obwohl in einem Wirtshaus, der Knödl-Alm in Knoppen, großgeworden, zog es zuerst in den Sporteinzelhandel. „Das mit der Gastro hat sich dann so ergeben“, erzählt er. Kerstin, die ursprünglich aus Fernitz stammt und Christian auf einem Weihnachtsmarkt in der Region kennengelernt hat, war vor ihrem Gastroeinstieg 2012 Zahnarztassistentin. Heute ist sie „die starke Frau hinter einem schweren Mann“ und als solche im Betrieb unerlässlich.
Der Schwerpunkt liegt auf Fleisch
„Anfangs haben wir viel mit Saibling gemacht“, berichtet Christian auf die kulinarische Ausrichtung angesprochen. „Die Saiblingsvariation ist unser Signature Dish gewesen.“ Mittlerweile aber liege der Schwerpunkt auf Fleisch. Davon zeugt auch der eigene Dry Ager im Gastraum, in dem Rindfleisch am Knochen reift. Serviert wird dieses dann bevorzugt als Steak. Das Fleisch kommt von heimischen Produzenten. Auch das exklusive Wagyu-Rindfleisch, das sich auf der Karte findet, wird regional bezogen. Dieses sei eine echte Delikatesse, schwärmt der Gastronom, habe aber auch seinen Preis. Beim Wagyu müsse man sich halt stets fragen: „Kaufst du ein halbes Viech oder kaufst du ein halbes Auto?“
Neben Steaks hat man sich auch auf Burger und Maki spezialisiert. Burger habe man mit Corona in die Karte aufgenommen, weil man für die Lockdownzeit take-away-taugliche Speisen gebraucht habe, erklärt Christian. Und sie sind gekommen, um zu bleiben – Mittwoch ist stets Burgertag in der Steirerhütte. Der Donnerstag hingegen ist Maki-Tag, Freitag und Samstag dreht sich alles um Steaks. Und natürlich finden sich auf der Karte auch Gerichte abseits der drei genannten.
„Der Ferrari unter den Grillern“
Ob nun Steak, Burgerpatty oder Garnele für die Vorspeise, bei der Zubereitung setzt Christian am liebsten auf sein Big Green Egg. Dabei handelt es sich um einen amerikanischen Grill, bei dem alte fernöstliche Kamado-Grilltradition auf innovative NASA-Keramiktechnologie trifft. Er mache „sehr, sehr vieles“ darauf, weil das Big Green Egg eine extrem hohe Temperatur schaffe, wodurch sämtliches Grillgut, speziell Steaks, einen ganz besonderen Geschmack erhalten, zeigt sich der Bad Mitterndorfer begeistert. „Der Ferrari unter den Grillern!“
Eigener Wein, eigene Spirituosen
Beim Wein setzt man auf eine Auswahl, die nicht dem Mainstream folgt. „Ich gehe auf Blindverkostungen und wenn mir der Wein schmeckt, dann kaufe ich ihn. Es muss nicht unbedingt der große Name sein“, erläutert der Gastronom. Außerdem lasse er von einem steirischen Winzer für die Steirerhütte eine eigene weiße Cuvée produzieren. Und im Burgenland habe man heuer auch „ein eigenes Fassl Rotwein“, erzählt er.
Das Gourmet-Atelier hat aber nicht nur seinen eigenen Wein, sondern auch einen eigenen Gin und Rum, die unter dem Markennamen „Zeitgeist 23“ vertrieben werden. Besonders auf letzteren ist Christian, der auch Edelbrandsommelier ist, sehr stolz. Die Melasse für den Rum kaufe man in Asien, gebrannt werde er in der Südsteiermark, serviert dann beispielsweise in einem „Steirer libre“ als Aperitif.
Feine Küche, kleines Platzangebot
Wer die perfekt gebratenen Steaks, saftigen Burger oder anderen Köstlichkeiten der Steirerhütte probieren möchte, dem sei auf jeden Fall geraten, vorher zu reservieren, denn so groß das Geschmackserlebnis, so klein das Platzangebot. „Ich nehme pro Abend nicht mehr als 20 bis 25 Leute, mehr geht nicht“, so Christian.