„Uns ist wichtig, dass der Gesamteindruck passt“
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Der Treglwangerhof genießt weit über das Paltental hinaus unter Feinschmeckern einen hervorragenden Ruf. Besonderer Wert wird im Familienbetrieb auf den kulinarischen Gesamteindruck – von der Vorspeise über die Weinbegleitung bis hin zum Dessert – gelegt.
Der Treglwangerhof wurde 1984 von Ewald Ploderer, dem heutigen Seniorchef, eröffnet, seit einigen Jahren leiten Sohn Christian und dessen Frau Petra die Geschicke des Hauses. Und sie machen ihre Sache ganz offenbar äußerst gut, wie nicht nur erwähnter hervorragender Ruf unter Feinschmeckern, sondern auch die aktuelle Bewertung im Restaurantguide des Genussmagazins Falstaff mit 83 Punkten und einer Gabel beweist.
Regional-internationale Saisonküche
Wie er die Küche im Treglwangerhof beschreiben würde? „Regional mit ein bisschen einem internationalen Touch“, antwortet Küchenchef Christian, der im Restaurant Grimmingwurz’n in Bad Mitterndorf gelernt und danach in Betrieben in Salzburg, Tirol, Oberösterreich und dem Burgenland gearbeitet hat. Die regional-internationale Ausrichtung bestätigt auch ein Blick in die Speisekarte, auf der sich u. a. sowohl ein Zwiebelrostbraten mit jungen Bohnen und Bratkartoffeln als auch eine gebratene Entenbrust an Orangen-Cognac-Sauce mit glaciertem Gemüse und Briochesoufflé finden. Man orientiere sich außerdem an den Saisonen, so Christian. „Jetzt kommt dann etwa die Spargelzeit.“
Auch Süßmäuler kommen auf ihre Kosten
Anderswo mögen Desserts vielleicht stiefmütterlich behandelt werden, nicht so im Treglwangerhof, wo auch dem für Freunde süßer Gaumenfreuden wichtigsten Gang gleich viel Beachtung wie etwa dem Hauptgericht geschenkt wird. „Uns ist wichtig, dass der Gesamteindruck passt, da gehört das Dessert natürlich auch dazu“, erklärt der Küchenchef. Und so kann Petra, die für den Service verantwortlich ist, dem Gast als krönenden Abschluss süße Köstlichkeiten wie etwa das Beste von der Erdbeere und Schokolade – Erdbeerparfait und Erdbeerragout mit Schokolademus, Schoko-Crème-Brûlée und Schokoladensoufflé – servieren. Und weil zu einem guten Essen auch gute Weine gehören, darf man sich auch diesbezüglich über eine feine Auswahl freuen.
Stets qualitätsbewusst, auch in den Lockdowns
Die vielen Monate in den letzten beiden Jahren, in denen man pandemiebedingt nicht Aufsperren durfte, habe man dank staatlicher Hilfen und Take-away gut gemeistert, so Christian. Der Abholservice sei sehr gut angenommen worden, erzählt Petra. Mitverantwortlich für die vielen Bestellungen war wohl auch, dass man beim
Treglwangerhof selbst beim Abholservice keine Abstriche punkto Qualität hinnehmen wollte. „Wir haben wiederverwendbare Styroporboxen verwendet, die die Temperatur sehr gut halten. Und wir haben das Essen nicht etwa auf Papptellern, sondern auf unserem Geschirr angerichtet und mitgegeben“, berichtet der Küchenchef.
„Wir klagen nicht, wir stellen fest“
Es brauche schon viel Begeisterung und Leidenschaft und man müsse viel Zeit investieren, so Christian und Petra auf unsere Frage, ob die Gastronomie ein schwieriges Geschäft sei. Aber grundsätzlich seien sie zufrieden, so der Nachsatz. Was aber nicht heiße, dass in ihrer Branche alles eitel Wonne sei, so die beiden. Es gebe schon Themen, die ihn beschäftigen, so Christian, etwa die fehlende Planbarkeit oder der Mangel an gutem Personal. Seine Frau wiederum würde sich oft mehr Wertschätzung für ihre Arbeit im Service wünschen. Als Jammern möchten sie das aber nicht verstanden wissen: „Wir klagen nicht, wir stellen fest!“