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Interview mit DI Karl-Heinz Hinrichs

Umwelt- und Friedensaktivist aus der Ramsau
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Interview mit DI Karl-Heinz Hinrichs Foto: Peda

Herr Hinrichs, Sie sind Gründer der EVAL-Bewegung. Bitte erklären Sie uns, um was es in dieser Bewegung geht.
EVAL steht für Ehrfurcht vor allem Leben. Wir haben nichts mit Religion, Politik oder Wirtschaft zu tun. Die EVAL-Bewegung wendet sich mit einer Plattform friedlich gegen gefährliche Fehlentwicklungen unserer Zeit und versucht, im deutschsprachigen Raum bestehende Gruppen, Vereine, Initiativen und Organisationen zu vernetzen, um dadurch basisdemokratischen Druck auf die Politik ausüben zu können.

Wie soll dieser Druck ausgeübt werden?
Wir versuchen, bis zur nächsten Nationalratswahl 2018 so viel wahlberechtigte Bürger wie möglich in unserer Basisdemokratenliste hinter uns zu bringen. EVAL wird nie eine Partei werden und wird sich nie parteipolitisch betätigen. Aber wir bieten die Möglichkeit, sich der EVAL Bewegung anzuschließen und unseren EVALuierten Wahlempfehlungen mit einer Stimme beim Urnengang zu folgen. Die politische Führung soll merken, dass das Volk keine träge Masse ist, die man beliebig kneten kann. Die Demokratie in Österreich ist laut offizieller ARENA-Analyse in Bedrängnis und braucht eine neue vierte Gewalt, die sogenannte Konsultative, die basisdemokratisch von den Bürgern selbst ausgeht. Und genau das versucht EVAL.

EVAL wird in Kürze im Internet auf YouTube eine umfangreiche Datenbank über verschiedenste Themen zur Verfügung stellen. Woher kommen diese Daten?
Dem modernen Bürger fehlt schlicht die Zeit, selbst zu recherchieren bzw. die Nachrichten kritisch zu hinterfragen. Die hochinteressanten Sendungen werden oft nur am späten Abend oder nachts gesendet. EVAL stellt unter anderem kompakte Informationen in Video-, Audio-, Bild- und Textform zu den wichtigsten Themen der Gegenwart mit den Schwerpunkten Energie, Umwelt, Frieden und soziale Gerechtigkeit zur Verfügung. Wir wollen damit versuchen, der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Jeder Bürger kann mitmachen und selbst Informationen liefern. Jede Meinung oder Information ist uns wichtig, solange sie nicht radikal oder menschenverachtend ist.

Sie sind 74 Jahre alt, warum stecken Sie so viel Energie in dieses Projekt?
Ich bin zwar 74 Jahre alt, fühle mich aber wie 47 oder jünger! Wirklich! Ich habe keine Zeit, alt und krank zu werden! Meine Frau und ich haben keine Kinder. Trotzdem möchte ich versuchen, etwas für eine friedliche Zukunft der Kinder dieser Erde zu tun. Es geht mir nicht um mein Leben, denn ich habe nur noch ein paar Jahre.

Glauben Sie, dass man die Gesellschaft mit einer Bewegung wirklich verändern kann?
Das ist natürlich sehr schwer zu bewerkstelligen. Aus meiner Sicht gibt es aber drei grundsätzliche Ebenen der friedlichen schrittweisen Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Erstens: Änderung des individuellen Verhaltens. Wie Gandhi sagte: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst.“ Zweitens: Änderung des Verhaltens von Firmen, Konzernen und Körperschaften. Drittens: Durch Änderung der politischen Strukturen. Heute ist zu sehen, wie kleine Gruppen an die Macht kommen und fanatisch an dieser festhalten und blind werden für die Nöte und Erfordernisse des breiten Volkes. Für Österreich gilt das zwar nur bedingt, trotzdem passieren auch hier schlimme Ding wie z. B. Hypo Alpe Adria. Darum definieren wir bei EVAL nun klare, realistische, mit vielen Sachinformationen belegte Forderungen an die Parteien und somit an die Regierung.

Was sind denn die konkreten Forderungen?
Zur Zeit stehen folgende Forderungen zur Debatte: 1. Das Verursacherprinzip muss in der Praxis überall gelten: Wer die Umwelt belastet, muss für die Folgen zahlen. Das gilt für alle Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser und Boden. 2. Unterstützung einer schnellstmöglichen Energiewende. Insbesondere muss eine CO2-Steuer eingeführt werden. 3. Konkrete Anstrengungen, die gesellschaftsdestabilisierende Öffnung der Schere Arm/Reich zu verringern. 4. Förderung der Bank für Gemeinwohl (BfG) und der Gemeinwohl- Ökonomie und Unterstützung der Forderung eines bedingungslosen Grundeinkommens. 5. Gerechteres Steuersystem: Höhere Besteuerung von Spekulationsgewinnen und Kapitalerträgen sowie Finanztransaktionen. Entlastung kleiner Unternehmen. Bekämpfung der Steuerhinterziehungen großen Stils, insbesondere der Großkonzerne, Abschaffung der Steueroasen. Entlastung des Faktors Arbeit. 6. Massive Förderung dezentraler, kleingewerblicher Strukturen, insbesondere von KMUs und Kleinbauern. 7. Förderung regionaler, biologischer Lebensmittel. 8. Die Ausbeutung der „Dritten Welt“ muss beendet werden mit dem Fernziel der Partnerschaft auf Augenhöhe.

Herr Hinrichs, Sie sind ursprünglich Deutscher und leben nun bereits seit 31 Jahren in der Ramsau. Was würden Sie als Ihre Heimat bezeichnen?
Ich bin der glücklichste Mensch, wenn ich in die Berge hier gehen kann oder einfach hinunter zu dem Wildbach, der in der Nähe meines Hauses den Berg runter fließt. Gerade weil Österreich mit seiner unglaublich schönen Natur in den letzten 31 Jahren zu meiner Heimat geworden ist, möchte ich versuchen, zur Erhaltung dieser Landschaft etwas beizutragen.

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