Donnersbacher Passionssingen: „Judas, der Verräter“
- Autor/in: WOHIN
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Vor drei Jahren musste es pandemiebedingt abgesagt werden, heuer gibt es in Donnersbach zum dritten Mal nach 2012 und 2017 wieder ein Passionssingen. Die stimmungsvoll musikalisch umrahmte Darstellung der Geschehnisse rund um die Leidensgeschichte Jesu Christi ist eine wunderbare Einstimmung auf das
Osterfest.
Unter „Passion“ versteht man im heutigen Sprachgebrauch in erster Linie die Leidenschaft für etwas. So hat etwa James Bond bekannterweise eine Passion für schnelle Autos, schöne Frauen und Wodka Martini, selbstverständlich geschüttelt und nicht gerührt. Ein recht großer Gedankensprung von James Bond zu Jesus Christus bringt uns zu einer weiteren Bedeutung des Begriffs. Im Christentum versteht man darunter – gemäß seiner Herkunft vom lateinischen passio „das Leiden, Martyrium“ – die Leidensgeschichte des Gottessohns.
Darstellungen der Passionsgeschichte in der Kunst
Auch die künstlerische Verwertung des Leidens und Sterbens Christi wird als „Passion“ bezeichnet. So gibt es etwa Passionsspiele wie die seit 1613 belegten Passionsspiele in Erl in Tirol. Filmisch wurde der Stoff u. a. 2004 von Mel Gibson umgesetzt. „Die Passion Christi“ war zwar ein Kinoerfolg, musste sich aber auch Vorwürfe wie überzogene Gewaltdarstellung gefallen lassen. Auch musikalisch wurde und wird die Geschichte verarbeitet, ob nun in Form von Johann Sebastian Bachs Passionen, Andrew Lloyd Webbers Rockoper „Jesus Christ Superstar“ oder als Passionssingen mit volksmusikalischen Liedern. Oft handelt es sich dabei auch um eine Mischform aus Passionssingen und -spiel.
Donnersbacher Passionssingen
In Donnersbach steht heuer mit Judas Iskariot jener Jünger, der durch einen verräterischen Kuss Jesu Festnahme ermöglichte, im Mittelpunkt. Mitwirkende sind das „Ensemble Hans Berger“ aus Bayern, die „Wetterloch-Blos“ aus Öblarn, der „Donnersbacher Viergesang“ und der örtliche Kirchen- und Volksliedchor, außerdem die Passionsspielgruppe.