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Neue Sonderausstellung im Kammerhofmuseum

Das für seinen Charme bekannte Ausseer Stadtmuseum lädt mit Neugestaltungen zur geschichtsträchtigen Zeitreise ein und zeigt in der aktuellen Sonderschau hochkarätige Kunst.

Neue Sonderausstellung im Kammerhofmuseum Foto: Familienarchiv

Die Eröffnung der neu gestalteten Ausstellungen „Die archäologischen Schätze des Ausseerlandes“ und „Salz – das weiße Gold“ wurde zu Ostern gefeiert. Kurz darauf präsentierte man im Kammerhofmuseum mit der Sonderausstellung „Wolfgang Gurlitt – Kunsthändler und Profiteur“ die Begleit-Schau zur Ausstellung „Reise der Bilder“ im Lentos Kunstmuseum Linz.

Dank der Kooperation mit dem Lentos Kunstmuseum werden in der Sonderausstellung, die sich facettenreich dem Leben der schillernden Persönlichkeit Wolfgang Gurlitt widmet, auch hoch­ka­rä­ti­ge Kunst­wer­ke aus der ehe­ma­li­gen Gur­litt-Samm­lung gezeigt.

Das beweg­te Leben des lei­den­schaft­li­chen Samm­lers

Schon sein Vater war ein angesehener Galerist in Berlin, der sich vor allem der zeitgenössischen Kunst verschrieben hatte. Aber er starb früh – 1893. Damals war Wolfgang Gurlitt fünf Jahre alt und sah sich bald als Nachfolger einer angesehenen Kunsthändlerfamilie. Auch er interessierte sich besonders für zeitgenössische Kunst und war mit vielen Künstlern wie Lovis Corinth und Alfred Kubin befreundet. 1933 brach eine neue Ära für deutsche Kunsthändler an. Durch die nationalsozialistischen Repressalien kamen jüdische Kunstsammler immer stärker in Bedrängnis. Der Kunsthandel profitierte davon auf vielfache Weise, so auch der schlaue, gut vernetzte Wolfgang Gurlitt. Ab 1938 wurde auch der Kunstmarkt in Österreich zur Spielwiese mit jüdischem Eigentum. Als Wohnung und Geschäftsräume der Gurlitts 1943 in Berlin ausgebombt wurden, übersiedelte Gurlitt mit seiner Großfamilie nach Bad Aussee, wo er auch seine Sammlung einlagerte und bis 1962 seine Geschäfte führte. Nach dem Krieg wollte Gurlitt wieder eine Galerie aufbauen. Es gelang ihm 1946 in der kunsthungrigen Stadt Linz, wo er die „Neue Galerie“ gründete und ehrenamtlicher Leiter wurde. In den Jahren 1953 und 1956 konnte Gurlitt einen Großteil seiner Sammlung an die Stadt Linz verkaufen.

LBN-WOHIN
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