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Bewährungshilfe

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Marco Baer aus Au bei Gaishorn am See engagiert sich seit gut zwei Jahren ehrenamtlich als Bewährungshelfer beim Verein Neustart.

Bewährungshilfe Foto: Karl

„Wenn man das Glück hat, dass es einem selbst gut geht, dann sollte man der Gesellschaft etwas zurückgeben“, erläutert der 33-Jährige die Motivation für sein Engagement. Auf die Möglichkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit als Bewährungshelfer wurde Baer, der im Brotberuf im Controlling an der Montanuniversität Leoben beschäftigt ist, durch einen Freund aus Graz aufmerksam gemacht. Er habe sich daraufhin beim Verein Neustart, der österreichweit mit der Bewährungshilfe betraut ist und auch in Liezen einen Standort mit aktuell drei hauptamtlichen und elf ehrenamtlichen Mitarbeitern hat, beworben und sei seit Sommer 2020 dabei.

Aktuell betreue er vier Klienten, die er ein bis zwei Mal pro Monat treffe, berichtet der Paltentaler. Die erste Aufgabe sei stets die Deliktbearbeitung. Dabei werde z. B. die Frage nach den Folgen der Straftat für das Opfer, aber auch für den Täter selbst erörtert. Außerdem unterstütze er bei der Job- und Wohnungssuche sowie bei Behördengängen und informiere über Anlaufstellen wie die Schuldner- oder Suchtberatung. Rechne er zur Betreuung auch die Dokumentation sowie die Teambesprechungen dazu, nehme seine ehrenamtliche Tätigkeit monatlich etwa zehn bis zwölf Stunden in Anspruch. Ein Betreuungsverhältnis habe in der Regel eine Dauer von drei Jahren.

Die Straftaten seiner Klienten würden von Drogenvergehen über Diebstahl bis hin zur Körperverletzung reichen, mit besonders schweren Straftaten wie Mord, Totschlag oder Sexualdelikten werde man als Ehrenamtlicher jedoch nicht betraut, so Baer. Egal welches Delikt, er versuche, seinen Klienten immer möglichst unvoreingenommen gegenüberzutreten. „Ächte die Tat, aber achte den Täter“, zitiert der Ehrenamtliche einen wichtigen Grundsatz seiner Arbeit. Was es sonst noch dafür brauche? „Neben einem gewissen Maß an Empathie teilweise auch viel Geduld“, schmunzelt Baer.


 Fast die Hälfte aller Österreicher engagiert sich freiwillig und unentgeltlich, zum Teil in Organisationen, zum Teil ohne institutionellen Rahmen. Einige dieser Menschen, die mit ihrer Tätigkeit einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen leisten, möchten wir Ihnen in dieser Kolumne vorstellen.

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