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Gesegnete Berufung

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Seit 11 Jahren ist Martina Ahornegger Pfarrerin in der Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein. Eine frühe, sehr eindrucksvolle Begegnung mit der Ramsauer evangelischen Kirche hatte sie in der Jugend.

Gesegnete Berufung Foto: Hans Simonlehner

Ramsaus Pfarrerin Martina Ahornegger mit ihrer Familie: Sohn Matthias,  Tochter Johanna und  Ehemann Helmut. (Foto: Hans Simonlehner)Ramsaus Pfarrerin Martina Ahornegger mit ihrer Familie: Sohn Matthias, Tochter Johanna und Ehemann Helmut. (Foto: Hans Simonlehner)Ich kann mich noch daran erinnern, als ich das erste Mal vor dieser Kirche gestanden habe. Am Südportal stand die Aufschrift ‚Jesus allein‘ – und das hat mich mit meinen 14 Jahren damals schon sehr beeindruckt“, erzählt die Wahl-Ramsauerin.

Mit ungefähr 17 Jahren stand die gebürtige Mandlingerin dann vor der großen Frage: Biologie- oder Theologiestudium, die sie sich recht schnell klar beantworten konnte: „Es war eigentlich damals für mich schon klar, dass mein Herz für etwas Besonderes brennt. Nämlich für die Bibel und für das Wort Gottes. Ich wollte die heilige Schrift einfach immer schon besser verstehen. Also habe ich Theologie studiert, mit dem Ziel, das Wort Gottes zu vermitteln.“

Es wagen zu vertrauen

Ihre Aufgabe, sagt Frau Pfarrer Ahornegger, sei mehr als Berufung zu verstehen. „Meine Lebensaufgabe ist mehr ein Weg als eine Entscheidung alleine. Mein Vater war katholisch, meine Mutter stammte von einem evangelischen Bauernhof. Meine Patin und meine Mutter haben uns schon sehr zeitig ermutigt, das Miteinander in der Kirche – zum Beispiel beim Kindergottesdienst – zu erleben. Dann hatte ich mit 13 Jahren eine sehr engagierte Religionslehrerin in der Mittelschule bekommen. Monika war ein echtes Vorbild für mich. Ich hatte immer das Gefühl, dass diese Frau wirklich immer vollkommen hinter dem, was sie sagte, stand. Das war sehr beeindruckend, denn sie wusste irgendwie immer eine Antwort auf meine Glaubensfragen. Und das waren angeblich viele“, erinnert sich die Seelsorgerin an ihre Jugendjahre. Ein grundlegender Baustein für ihren Werdegang bildete auch der Bibelkreis, in dem die Jugendliche damals Stabilität und Regelmäßigkeit und einen schönen Austausch fand. „Wir haben uns da einmal in der Woche getroffen, miteinander gesungen, das Leben geteilt, gebetet und auch die Bibel gelesen und uns darüber ausgetauscht.

Dankbarkeit ist Medizin fürs Herz

Auf der evangelischen Fakultät in Wien und in Tübingen hat Martina Ahornegger dann ihr Studium absolviert. Vikariat und eine Praxiszeit von drei Jahren folgten. Auch geheiratet wurde während der Studienzeit. Familie Ahornegger (Martina, Helmut und die Kinder Johanna und Matthias) hat ihren Lebensmittelpunkt jetzt in der Ramsau. Eingebettet in eine 3.000-Einwohner-Gemeinde, in der sich sehr viele Gemeindeglieder ehrenamtlich engagieren. Einen geradlinigen Berufsalltag gibt es nicht. Martina hätte gerne viel mehr Zeit für die Hausbesuche und die Seelsorge, aber auch in ihrem Job frisst der administrative Teil viele Stunden wertvoller Zeit. Kasualien (Taufen, Trauungen, Beerdigungen) nehmen viel Platz ein. Die Pfarrerin sieht hier auch eine wesentliche und wertvolle Aufgabe, das Wort Gottes unter die Gemeinde zu bringen. Die Frage, ob man denn als Pfarrerin so etwas wie „Lieblingsgottesdienste oder Lieblingsfeste“ hätte, beantwortet sie mit: „Ich persönlich mag das Erntedankfest sehr gerne. Danke zu sagen ist eine wundervolle und sehr wirksame Angelegenheit. Das sollten wir eigentlich jeden Tag tun. Alleine, dass wir in der Früh aufstehen können und beide Beine gebrauchen können, das ist nicht selbstverständlich. Das sieht man spätestens dann, wenn es einem Gemeindeglied nicht mehr möglich ist. Unser höchster Feiertag ist allerdings der Karfreitag. Jesus Christus ist für uns gestorben. Das ist unser theologisches Zentrum als Evangelische und da gehört natürlich auch der Ostersonntag mit der Auferstehung dazu. Im Prinzip sehe ich mein ganzes Leben nicht als selbstverständlich. Diesen Halt, den ich persönlich in Gott gefunden habe, und diesen Dienst an den Menschen tun zu dürfen – dafür bin ich sehr, sehr dankbar.“

Text: Petra Schuster

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