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Die Salza – im Fluss der Ewigkeit

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Die Salza fließt durch eine Landschaft, die von uralten Legenden und geheimnisvollen Geschichten durchdrungen ist. Hier, wo das Rauschen des Wassers wie ein uraltes Lied erklingt, beginnt eine Reise in eine Welt voller Magie und Wunder. Wir tauchen ein in die mystische Aura der Salza und lassen uns von ihren Geheimnissen verzaubern.

Die Salza – im Fluss der Ewigkeit Foto: Stefan Leitner/Gesäuse

Die Salza ist einer der naturbelassensten Wildflüsse der Ostalpen. Flussabwärts von Mariazell durchfließt sie das Naturschutzgebiet Wildalpener Salzatal. Mit einer Gesamtstrecke von 88 Kilometer ist sie der zweitlängste Fluss der Steiermark und bietet im gesamten Verlauf höchste Trinkwasserqualität. Es ist nicht leicht, einen in seiner Erscheinung so vielfältigen Fluss zu charakterisieren. Dieses ungezähmte Gewässer präsentiert sich als ein ständig wechselndes Bild, das mit unterspülten Steilufern beeindruckt und sich zwischen steilen Felswänden durch die Landschaft des Natur- und UNESCO Global Geoparks Steirische Eisenwurzen schlängelt, um schließlich in die Enns zu münden.

Konglomeratschlucht - Die Salza nach der Eiszeit

Die Palfauer Wasserlochklamm mit Hängebrücke, Holztreppen und -brücken, fünf Wasserfällen und einem herrlichen Blick auf die Salza. (Foto: Stefan Leitner/Gesäuse)Diese mystische Kongomeratschlucht verdankt ihre Entstehung zwei Vorgängen: Der Schotterablagerung während der Eiszeit und dem Einschneiden der Salza danach. Mit der allgemeinen Erwärmung vor 12.000 Jahren nahmen die Menge des durch Eis abgesprengten und abgelagerten Gesteinsmaterials und die darauffolgende Verfestigung zu Konglomerat (Sedimentgestein, das aus mindestens 50 Prozent gerundeten Komponenten besteht, die durch eine feinkörnige Matrix verkittet sind) rasch ab. Selbst von da an bis in die heutige Zeit führt die Salza in der Strömung Steine mit. Diese schleifen das Flussbett ab und vertiefen es damit langsam. Im Lauf der Zeit legte die Salza so ihr Bett bis zu 66 Meter tiefer. Der österreichische „Grand Canyon“ kann auch zu Fuß entdeckt werden. Richtung Landl am Ortsende der Unteren Palfau ist der Einstieg, an dem sich ein berauschendes Hochgefühl einstellt.

Juwel der Reinheit

Die Kläfferquelle, eine der Hauptquellen der Salza, liefert Wasser von außergewöhnlicher Reinheit und Qualität, das direkt in die Hochquellwasserleitung nach Wien eingespeist wird. Diese Quelle ist ein Paradebeispiel für die natürlichen Ressourcen, die Österreich zu bieten hat, und spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Wasserversorgung der Hauptstadt. Ganze 200 Millionen Liter Trinkwasser fließen täglich von der Kläfferquelle nach Wien. Die Errichtung der Wiener Hochquellwasserleitung war eine architektonische Meisterleistung. Erbaut im 19. Jahrhundert, versorgt sie seitdem die Millionenstadt mit frischem, sauberem Trinkwasser. Die Leitung nutzt das natürliche Gefälle des Geländes, um das Wasser ohne den Einsatz von Pumpen in die Stadt zu leiten. Dies macht das System nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich. Im Museum HochQuellenWasser in Wildalpen wird die einzigartige Geschichte dieser Jahrhundert-Konstruktion erzählt.

Die Holzflößerei

Flößer auf der Salza bei Großreifling. (Bild: Fotoarchiv Ernst Kren)Die Holzflößerei begann in der Region bereits im Mittelalter und erreichte ihren Höhepunkt im 19. Jahrhundert. Die dichten Wälder der Steiermark und Niederösterreichs lieferten das notwendige Holz, das für den Bau von Häusern, Brücken und Schiffen benötigt wurde. Die Salza bot eine natürliche Transportroute, die es ermöglichte, das Holz effizient und kostengünstig zu den Sägewerken und Märkten zu bringen. Der Prozess der Holzflößerei war jedoch alles andere als einfach. Zunächst mussten die Bäume gefällt und zu handlichen Stämmen verarbeitet werden. Diese wurden dann zu Flößen zusammengebunden, die oft mehrere Meter lang und breit waren. Die Fahrt auf der Salza war gefährlich und verlangte den Flößern viel ab. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn und moderner Transportmittel im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ging die Bedeutung der Holzflößerei allmählich zurück. Die letzten Flöße fuhren in den 1950er-Jahren die Salza hinab. Heute erinnert nur noch wenig an diese einst so wichtige Tätigkeit. Im Forstmuseum Großreifling wird die Erinnerung an diese faszinierende Epoche lebendig gehalten.

Wildwassertourismus

Heutzutage nennt sich die Flößerei auf neudeutsch „Rafting“ und hunderte Schlauchboote frequentieren vorwiegend an den Wochenenden den Fluss. Der Wildwassersport, von Rafting bis Kajak ist die touristische Lebensader des Tales. Zahlreiche Agenturen von Großreifling bis Wildalpen bieten diesen beliebten Freizeitsport an und sorgen auch für eine gute Auslastung in der Gastronomie und Hotellerie im Salzatal. Die Salza zählt europaweit zu den schönsten Wildwasserflüssen und entsprechend hoch ist der Zulauf. Um die Zahl der Wildwassersportler zu regulieren und eine Übernutzung zu vermeiden, wurde vor einigen Jahren seitens der Gemeinde Landl die „Salzaline“ ins Leben gerufen, die vorwiegend in Infrastruktur entlang des Flusses investierte.

 

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