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Das Sensenwerk in Weißenbach bei Liezen: Stahl für Russland

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So manchen wird es noch als abenteuerlicher Spielplatz aus der Kindheit in Erinnerung sein, tatsächlich hat das Sensenwerk beim Anwesen Sengsschmied eine ereignisreiche Geschichte hinter sich.

Das Sensenwerk in Weißenbach bei Liezen: Stahl für Russland Fotoquelle: Stadtarchiv Liezen

Ursprünglich handelte es sich bei dem Besitz um ein kleines Gütl, das sich aber ab dem 18. Jahrhundert unter der Familie Moser zu einem für damalige Zeiten beachtlichen Betrieb entwickelte. Die ursprüngliche Nagelschmiede gewann in ihrem Ausbau zur Sensenschmiede an wirtschaftlicher Bedeutung, die weit über Weißenbach hinausgehen sollte. 1842 produzierte man bereits etwa 25.000 Sensen jährlich, was sich auch an der Anzahl der Arbeitskräfte widerspiegelte. Viele Schmiedegesellen, Knechte, Viehhalter usw. fanden hier ihr Auslangen. An zwei Hämmern und vier Schmiedefeuern wurde geschuftet. Das Roheisen und der Rohstahl stammten aus Rottenmann und vom Pyhrn. Die Weißenbacher Sensen entwickelten sich zu wahren Exportschlagern und waren vor allem im Russischen Kaiserreich aufgrund der guten Stahlqualität begehrt, wohin sie, in Fässern sicher verpackt, gelangten. Im 19. Jahrhundert war es nämlich aufgrund bestehender Ausfuhrbestimmungen verboten, Rohstahl aus der Steiermark zu exportieren, fertige Produkte wie die Weißenbacher Sensen waren aber erlaubt und damit das Verbot umgangen. 1899 läutete das Ende des Weißenbacher Sensenwerkes ein. Es wurde verkauft und die Produktion eingestellt.

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