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Der Russenteich von Schladming

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Eine alte Stadtansicht von Schladming zeigt die Bergstadt an einem stillen Gewässer liegend – heute ein ganz ungewohntes Bild.

Der „Russenteich“ im Bereich des heutigen Lendplatzes  war ursprünglich ein Holzschwemmteich. Der „Russenteich“ im Bereich des heutigen Lendplatzes war ursprünglich ein Holzschwemmteich. Foto: Stadtarchiv Schladming

Dieser kleine, inzwischen verschwundene Teich im Bereich des heutigen Lendplatzes wurde umgangssprachlich „Russenteich“ genannt. Ursprünglich als Holzschwemmteich genutzt, wurde er in der Zeit des Ersten Weltkriegs – so die Überlieferung – von Kriegsgefangenen erweitert, daher stammt auch seine Bezeichnung. Nebenbei diente das Gewässer bald auch als Naherholungsgebiet. Im Sommer wurde hier gebadet und gefischt, im Winter verwendete man das Eis zur Kühlung von Bierkellern – auch für die nahegelegene Brauerei. Die Arbeit beim Eisschneiden war gefährlich: 1938 brach ein Pferd mit Schlitten ein, konnte aber nach intensiven Bemühungen gerettet werden.
Mit der Zeit verlor der Russenteich durch technische Entwicklungen und bauliche Veränderungen an Bedeutung. Vermutlich um 1948/49 wurde er schließlich zugeschüttet. Damit verschwand nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Gäste, sondern auch ein Stück lokaler Geschichte. Der einst scherzhaft gemeinte Spruch „Schladming liegt am Russenteich und rundherum ist Österreich“ geriet ebenfalls in Vergessenheit.

Stadtarchive sammeln Zeitdokumente, die interessante Einblicke in die Geschichte des jeweiligen Ortes geben. In Zusammenarbeit mit Astrid Perner, der die Archivierung der Schätze in Schladming obliegt, präsentiert Ihnen das LBN-Magazin in dieser Ausgabe eine Raritäten aus dem Archiv der Stadtgemeinde Schladming.

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