Kinderlachen aus der Baracke – Liezens alter Kindergarten
- Geschätzte Lesezeit: 1 Minute
1944 öffnete die Kindergartenbaracke (Foto) ihre einfache Holztür: Improvisationskunst, Engagement und Organisationstalent durch die damals sogenannten Tanten, das waren die Zutaten, die dem schlichten Gebäude am Salbergweg Leben einhauchten. Und natürlich die vielen Kinder, die hier ihre Kindergartenzeit verbrachten.
Ihren Ursprung haben Kindergärten in den sogenannten „Kinderbewahranstalten“ des 19. Jahrhunderts, die für die ärmeren Bevölkerungsschichten gedacht waren. Arbeiter mussten die Kinder dort abgeben, um ihr Brot zu verdienen, während in den oberen Schichten eigenes Personal angestellt wurde. Es soll in Liezen um 1900 ein gewisses „Fräulein Maria Dobler“ gegeben haben, das einen Kindergarten betrieb, viel ist darüber leider nicht bekannt. Jedenfalls hieß die erste „Tante“ in der Kindergartenbaracke Maria Zöberer, geb. Steinberger aus Admont. Die Helferin war Wilhelmine Rainer. Gemeinsam betreuten die Frauen 75 Kinder, bis der Kindergartenbetrieb am 1.4.1945 abrupt eingestellt werden musste. Aufgrund der hohen Anzahl von Flüchtlingen hatte der Kindergarten vorläufig als Wohnhaus zu dienen. Doch die Geschichte des Kindergartens nahm damit kein Ende, denn es besserten sich die Lebensumstände. 1965 wurde der neue Kindergarten in der Nikolaus-Dumba-Straße eingeweiht, wo Tante Paula – Paula Pokorny, geb. Stiegler – bis 1980 als Leiterin viele Kinder unter ihrer Obhut hatte.