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Liezen und der Februaraufstand 1934

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Von 12. bis 15. Februar kam es in zahlreichen österreichischen Industrieorten zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem Republikanischen Schutzbund der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Dollfuß-Diktaturregierung sowie den der Christlichsozialen Partei nahestehenden Heimwehren.

Liezen und der Februaraufstand 1934 Foto: AktionFreieKunst

Die Februarkämpfe, die auch als Februaraufstand oder Österreichischer Bürgerkrieg bezeichnet werden und mehrere hundert Todesopfer forderten, breiteten sich von Linz über große Teile Österreichs aus. V. a. in den Industriegegenden Oberösterreichs, Wiens und der Steiermark – hier in erster Linie in Graz, Voitsberg, Bruck an der Mur und Kapfenberg – fanden harte Kämpfe statt.

Den steirischen Aufstand leitete der oben abgebildete Landesparteisekretär der steirischen Sozialdemokraten Koloman Wallisch, der – nachdem die Niederlage feststand – auf der Flucht mit seiner Frau nahe Liezen, in Reithtal, aufgegriffen und in weiterer Folge zum Gendarmerieabteilungskommando nach Liezen gebracht wurde. Wallisch war von einem Postbuschauffeur erkannt worden, der die Gendarmerie verständigte. Am 18. Februar wurde er in Leoben zum Tode verurteilt und am Tag darauf am Würgegalgen hingerichtet. Über 200 weitere Schutzbündler wurden im ganzen Land in Haft genommen und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Ebenso wurde der Arbeiterkammersekretär Josef Stanek in Graz hingerichtet.

Als Soldaten der Wehrmacht nur vier Jahre nach den Februarkämpfen die Grenze nach Österreich überschritten, gab es keinen Widerstand seitens der austrofaschistischen Regierung. Die demokratischen Kräfte waren verboten und zerschlagen worden. Durch die Zerstörung der Demokratie in Österreich wurde Hitler der Weg geebnet.

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