November 2023: 105 Jahre Ende Erster Weltkrieg
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Feldpost vom 25. Oktober 1915: „Lieber Vater! Jetzt ist es ein Jahr her, dass ich beim Militär bin […]
So hoffen wir wirklich auf nächstes Jahr, dass es ein frohes und gesundes Wiedersehen gibt.“ Rudolf Zandl, Angehöriger des k. u. k. Tiroler Kaiserregiments in den Dolomiten, schickte diesen Wunsch an die Familie in Liezen. Am 10. November 1915 fiel er mit nur 22 Jahren. Zandl war eines von 99 Todesopfern aus Liezen, die der Erste Weltkrieg forderte.
Am 28. Juli 1914 hatte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärt, in kürzester Zeit erfolgten wechselseitige Kriegserklärungen der Großmächte. Man rechnete mit einem kurzen und siegreichen Feldzug, weshalb zu Beginn größtenteils Kriegsbegeisterung herrschte. So auch in Liezen, wovon die Bismarck-Gedenktafel am Rathaus als Ehrerbietung an den Zweibund zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn zeugt. Der Krieg dauerte letztendlich bekanntlich aber mehr als vier Jahre und forderte Millionen Tote.
Gegen Kriegsende ist in Dokumenten wie Gemeinderatsprotokollen oder der Schulchronik, die im Stadtarchiv Liezen aufbewahrt werden, von einer immer angespannteren Lage zu lesen. Bürgermeister Heinrich Kogler und auch seine Nachfolger standen vor großen Herausforderungen wie Lebensmittelknappheit, durchziehenden Truppen, Kriegsgefangenen und der Spanischen Grippe. Unser Bild zeigt das Heimkehrerfest vor dem Liezener Rathaus im Jahr 1919.