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Von der Taverne zum Rathaus

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Das Liezener Rathaus kann als Herzstück der Stadt auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

Von der Taverne zum Rathaus Bilder: Stadtarchiv Liezen

Lange Zeit kam der Ort ohne Rathaus aus, bis 1850 die politischen Gemeinden geschaffen wurden. 1875 kaufte schließlich die Gemeinde das Haus an der Hauptstraße, in dem sich bereits die k.k. Bezirkshauptmannschaft befand. Der Vulgoname „Neuwirt“ oder auch „Schlossertaferne“ gibt den Hinweis auf die ursprüngliche Verwendung des Gebäudes, das in seinem Erscheinungsbild eher einfach gehalten war. Schließlich erfolgten Umbauarbeiten, die die ehemalige Gaststätte im Jahr 1907 in seine heutige Form im Stil der deutschen Renaissance im neuen Glanz erstrahlen ließen.

Der Grazer Architekt Friedrich Hofmann übernahm die Planung des Gebäudes, was sich für Liezen auch finanziell als Glücksfall erwies, denn er verlangte außer dem geringfügigen Ersatz seiner Barauslagen kein Honorar. Gemäß einem Zeitungsbericht aus dieser Zeit reizte den Architekten die Herausforderung, aus einem einfachen Gebäude eine „kleine Burg“ mit Erkerturm und Säulen am Eingangstor entstehen zu lassen. Die Tageszeitungen von 1907 schwärmten von der Schönheit des Rathauses, unter anderem erhielt es die Bezeichnung „steinerne Sinfonie“. In späteren Jahren erfolgten noch weitere Umbauarbeiten, aber die von Hofmann geplante Gestaltung blieb erhalten. An dieses Ereignis erinnert uns die Jahreszahl 1907, eingestanzt in die blecherne Fahne an der Turmspitze.

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