Wiener Kaffeehauskultur in Liezen
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Im ursprünglich „Stadlkramer“ genannten Haus, heute Hauptstraße 11, wurde den Liezenern lange Zeit Wiener Kaffeehauskultur geboten. 1889 kaufte Anna Wakonigg das schräg gegenüber dem Rathaus gelegene Gebäude und eröffnete 1890 das Café Wakonigg. 1928 übernahm dieses Sohn Franz, der über dem Gastgarten eine große Terrasse errichten ließ.
Weil sich aus der Familie Wakonigg keine Nachfolge fand, übernahm 1941 Franz Braunreiter das Kaffeehaus und brachte noch mehr großstädtische Kaffeehauskultur nach Liezen. Ein Billardtisch, eine kleine Bar und viel Platz sorgten für eine schöne Zeit bei Kaffee und Kuchen oder beim Kartenspielen. Auf Franz Braunreiter folgte Familie Schuhbrand als Betreiber, 1965 wurde aus dem Kaffeehaus ein Bekleidungsgeschäft.
Die Terrasse des Kaffeehauses war bei Veranstaltungen ein heiß begehrter Aussichtsplatz. 1947 war das etwa bei der Stadterhebungsfeier sowie beim Empfang der Rodelsportlerin Karla Hauser, die in diesem Jahr österreichische und italienische Meisterin im Rennrodeln geworden war, der Fall. Unser Bild zeigt die gesteckt volle Kaffeehausterrasse beim Empfang der Sportlerin.
Stadtrundgang
Wo sonst in Liezen wurde noch Kaffee genossen, geschlemmt oder wild gefeiert? Die Antwort auf diese Frage liefert der nächste Stadtrundgang am 1. Mai, der zu so einigen ehemaligen Hochburgen der Liezener Gastronomie führt. Treffpunkt ist um 10:30 Uhr vor dem Stadtarchiv am Kulturhausplatz 2, für die Teilnahme ist eine Anmeldung unter Tel. 03612/22881-180 erforderlich.