Drei Tog gemma neama hoam
- Autor/in: Liezener Bezirksnachrichten GmbH
Am Altausseer Kiritåg-Bierzelt wird nicht bloß Bier ausgeschenkt, hier wird Schwerkraft in Leichtigkeit verwandelt. Wer reingeht, kommt verändert raus: beschwingter, lauter, vielleicht auch verliebter.
Altaussee, 6. bis 8. September: Die Luft riecht nach Frühherbst, in den Nächtenkühlt es deutlich ab. Zum 63. Mal steht am Fischererfeld nahe des Altausseersees alles bereit für das große Saisonfinale – den Altausseer Kirtag. Kein Tanzboden, keine politischen Ansprachen, kein reservierter Platz – nicht einmal für den Bundespräsidenten, der vor drei Jahren das letzte Mal da war und die gleiche Semmel in der Hand hielt wie der Lehrbub von nebenan. Das ist der Zauber des Altausseer Kirtags. Die Zahlen sprechen für sich: 650 Fass Bier, 4.000 Liter Weißwein, 5.000 Hühner vom oberösterreichischen Lieferanten, 1.500 Kilo Bratwürste, 700 Kilo Sauerkraut, 20.000 Semmeln. Gebacken in der örtlichen Bäckerei, die drei Nächte lang nicht zum Schlafen kommt. Dazu 600 Liter Hochprozentiges, damit der Abend nicht zu früh endet. Alles regional eingekauft, so wie’s hier immer schon war. Und wenn man bedenkt, dass 500 Freiwillige mitanpacken, damit zwölf- bis fünfzehntausend Menschen feiern können, dann versteht man, dass dieser Kirtag nicht bloß Veranstaltung ist, sondern der Herzschlag von Altaussee. Auch heuer werden die Betten von Tauplitz bis Bad Goisern wieder ausgebucht sein, ob alt oder jung, das Fest zieht Menschen von nah und fern in seinen Bann.
Wer die Anreise mit dem PKW vermeiden möchte, dem steht ein gut organisiertes Shuttleservice zur Verfügung und auch die örtlichen Taxiunternehmen sind wieder gut gerüstet für die drei Tage Ausnahmezustand im Ausseerland.