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20 Jahre gut funktionierende Partnerschaft

Nachbarn können gut zusammenarbeiten, wenn beide Seiten kompromissbereit sind. Bei Dorfgemeinschaften gelingt das leicht, obgleich intern ein Wettbewerb herrscht. Die Biowärme Haus im Ennstal wurde 2001 ins Leben gerufen und 2002 verwirklicht. Die bäuerliche Genossenschaft unter Robert Huber und Gerhard Schütter konnte 13 Betriebe in Haus dank eines sorgfältig ausgearbeiteten Konzepts als Partner gewinnen. Die Bioenergie Schladming entstand nach dem gleichen Muster.

20 Jahre gut funktionierende Partnerschaft Foto: Wlaschitz

 

In Haus werden 146 Abnehmer mit knapp 6.000 Kilowatt Leistung über rund sieben Kilometer Leitungen versorgt. In Schladming sind inzwischen 387 Abnehmer, 29 Kilometer Versorgungsleitungen und 31.393 Kilowatt Leistung angelegt. Haus hatte mit 72 Interessenten begonnen, Schladming gleich mit 146. Der Krankenhausneubau und das Sporthotel Royer nennen Huber und Schütter als wertvolle Helfer.

Ernst Royer und Peter Stückelschweiger drängten auf den Baubeginn und Landesrat Hans Seitinger sowie Bürgermeister Hermann Kröll wurden nicht müde, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Dabei hatte die frühere Steirische Fernwärme in Graz die Hauser Initiative einst zappeln lassen. Nach sechs erfolglosen Verhandlungen in der Zentrale stellten die Ennstaler den Grazer Partner vor die Wahl: „Wenn ihr nicht wollt, dann bauen wir alleine!“ Die Grazer sind in der Energie Steiermark aufgegangen.

In Haus begann das Weihnachtswunder, das nicht welkt, sondern inzwischen in beiden Gemeinden reiche Früchte trägt. Schulen, Hotels, der Congress Schladming, öffentliche Gebäude, das Krankenhaus sowie ständige Neubauten machen Neuanschlüsse und Netzerweiterungen notwendig. Im Stadtteil Rohrmoos ist man bereits auf Höhe Hotel Erlebniswelt Stocker angekommen. Besucher aus dem In- und Ausland interessiert nicht nur die von der EU verliehene Anerkennung bezüglich der Rauchgasreinigung, sondern auch das Konzept, wie die Bevölkerung Schladmings gerne das Angebot zur Zusammenarbeit angenommen hat.

Den Samen dazu hatte schon im Jahr 1996 der damalige Schladminger Bürgermeister Hans Resch gelegt, als die Zeit offenbar noch nicht reif war. Agrarlandesrat Hans Seitinger – längstdienendstes Mitglied der steirischen Landesregierung – sorgte in Graz für das Gedeihen und Jürgen Winter forcierte als Bürgermeister den Netzausbau in der Stadt, während die Bioenergie Schladming in Haus das Werk errichtete.

LBN-WOHIN
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