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Alte Rezepturen und natürliche Zutaten

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Lieferengpässe bei Medikamenten lenken derzeit die Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf das Thema der apothekeneigenen Produktion. Wir haben die Edelweiss Apotheke in Schladming besucht, wo diese eine lange Tradition hat.

Alte Rezepturen und natürliche Zutaten Foto: Karl

Vielleicht haben auch Sie in letzter Zeit Schlagzeilen wie „Grazerin musste bis nach Bruck für Antibiotikum“ gelesen. Auch wenn die Medikamentenknappheit laut Apothekerkammer nicht so groß ist, wie die Berichterstattung vermuten lässt, ist das Thema aktuell medial sehr präsent. Dadurch gerät wiederum die apothekeneigene Produktion stärker in den Fokus. In der Schladminger Edelweiss Apotheke nimmt diese seit über 100 Jahren eine wichtige Rolle ein.

Arzneimittel vs. Hausspezialitäten

Vera Ottowitz führt die seit 1913 bestehende Apotheke, in der der Eigenproduktion breiter Raum eingeräumt wird, in dritter Generation. (Foto: Karl)Vera Ottowitz führt die seit 1913 bestehende Apotheke, in der der Eigenproduktion breiter Raum eingeräumt wird, in dritter Generation. (Foto: Karl)Bei der Eigenproduktion müsse man zwischen Arzneimitteln und Hausspezialitäten unterscheiden, erklärt Apothekerin Vera Ottowitz. „Während magistrale Zubereitungen, Einzelanfertigungen nach ärztlicher Verordnung, und apothekeneigene Arzneispezialitäten wie unsere Arnacor Kreislauftropfen, dem Arzneimittelgesetz unterliegen, fallen unsere Edelweiss Naturprodukte unter die Kosmetikverordnung, die wiederum Teil des Lebensmittelrechts ist.“

Keine Arzneimittel, alte Volksheilkunde

Auf erwähnte Naturprodukte ist man in der Apotheke besonders stolz. Das Sortiment umfasst mehr als 20 Artikel, die nach alten Rezepturen, die Ottowitz unter der Bezeichnung „alte Volksheilkunde“ subsumiert, selbst hergestellt werden. Weil offiziell keine Arzneimittel, dürfe sie dafür aber keine Heilsanpreisungen machen, so die Apothekerin, auch wenn die Produkte in der Praxis seit langer Zeit erprobt seien und die Wirkung so mancher Zutat, etwa Murmeltierfett, auch wissenschaftlich belegt sei.

Latschenkieferprodukte als Aushängeschild

Eine besondere Rolle unter den Naturprodukten spielen jene aus Latschenkiefer. „Das sind sozusagen unsere Leitprodukte“, erläutert Vera Ottowitz. Während andere Zutaten zugekauft sind, werden die Latschenkiefertriebe im Frühjahr in den Bergen rund um Schladming selbst gepflückt. Rund zehn Kilo – ein beachtliches Volumen – werden für Latschenkiefersalbe und Co, auf die nicht nur Einheimische schwören, sondern die auch von Touristen gerne gekauft werden, jährlich benötigt.

LBN-WOHIN
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