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Bezirkshauptstadt soll zu „einem der schönsten Orte Österreichs“ werden

Heinz Treschnitzer ist seit Anfang Mai City Manager von Liezen. In unserem Interview spricht er u. a. über erste konkrete Ideen zur Attraktivierung und Stärkung der Innenstadt und gibt sich zuversichtlich, dass deren Rettung gelingen wird.

Bezirkshauptstadt soll zu „einem der schönsten Orte Österreichs“ werden Foto: Ettlmayr

[[article:title]]Der neue City Manager Heinz Treschnitzer ist zuversichtlich, dass es gelingen wird, die Bezirkshauptstadt zu „einem der schönsten Orte Österreichs“ zu machen. (Foto: KK)

LBN: Du bist seit Beginn des Monats City Manager von Liezen. Was genau ist dein Aufgabenbereich?

Treschnitzer: Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig und reicht von Marketing über Event- und Projektmanagement bis hin zur Stadtentwicklung inklusive Initiativen zur Bekämpfung des Leerstands und gegen das Sterben des Ortskerns. Ziel des City Managements ist die Attraktivierung und Stärkung der Stadt Liezen – insbesondere der Innenstadt – für Bewohner, Besucher, Kunden, Wirtschaft und Touristen. Dabei übernehme ich mehr oder weniger auch die Aufgabenbereiche des ehemaligen Stadtmarketings, das ja durch die Zwangsfusion zum Tourismusverband Gesäuse verloren gegangen ist.

Welche konkreten Ideen hast du für die Attraktivierung und Stärkung der Innenstadt?

Eine langfristige Attraktivierung und Stärkung und die damit einhergehende Belebung der Stadt kann nur erreicht werden, wenn viele Zahnräder ineinandergreifen und alle an einem Strang ziehen – angefangen von der Stadtverwaltung über die Wirtschaft bis hin zum Bürger selbst, der mit seinem Konsumverhalten viel beitragen kann.

Im Bereich Leerstandsmanagement habe ich einige Ideen wie etwa Pop-up-Stores oder Shared-Shop-Spaces, geteilte Geschäftsflächen, mit denen potenziellen Unternehmensgründern oder auch Handwerkern, Künstlern und Produzenten aus der Region die Möglichkeit geboten werden soll, sich und ihre Produkte auf eine einfache und kostengünstige Weise zu präsentieren. Dazu soll auch eine digitale Plattform geschaffen werden.

Trostlose leere Geschäftsflächen sollen außerdem mit grafischen, werbetechnischen Maßnahmen attraktiviert werden, um das Ortsbild zu verbessern. Zudem möchte ich auch meine langjährige Erfahrung im Event- und Kulturbereich einbringen, um mit vielen verschiedenen Veranstaltungen, Märkten und Aktionen die Stadt zu beleben.

Die Innenstadt – welcher Bereich ist das deiner Definition zufolge eigentlich genau?

Die Innenstadt hat sich in den letzten Jahren ausgedehnt, für mich ist das mittlerweile der ganze Bereich nördlich der Bundesstraße. Als City Manager von Liezen ist es mir aber auch wichtig, die anderen Ortsteile wie Weißenbach oder Pyhrn nicht außer Acht zu lassen.

Es gibt ja durchaus auch Städte, in denen die Innenstadtbelebung bereits geglückt ist oder wo man diesbezüglich zumindest auf einem guten Weg ist. Wird man sich in Liezen an solchen Best-Practice-Beispielen orientieren?

Das Problem des Ortskernsterbens ist ein landesweites Phänomen unserer Zeit, fast jeder größeren Gemeinde geht es ähnlich. Ein paar wenige konnten der Problematik schon entgegensteuern, aber jede Stadt hat ihre Eigenheiten, es gibt keinen Masterplan, der für alle eins zu eins anwendbar ist. Man kann positive Initiativen und Erfahrungen anderer Orte aufnehmen, aber muss auch ein maßgeschneidertes Konzept für die eigene Stadt entwickeln.

Gute Ideen sind das eine, die finanziellen Mittel zur Umsetzung das andere. Steht dir ein fixes Budget zur Verfügung oder musst du um die Finanzierung eines jeden einzelnen Vorhabens kämpfen?

Dieses Jahr stehen mir noch keine finanziellen Mittel zur Verfügung, da mein Job auch erst nach der Jahresbudgetierung der Stadt beschlossen wurde. Die erste Zeit wird jetzt viel für die Planung und Entwicklung von Projekten und Initiativen genutzt werden. Aber ab 2024 werde ich dann – hoffentlich – ein ordentliches Budget zur Verfügung gestellt bekommen, um schon im nächsten Jahr einige ambitionierte Projekte realisieren zu können, die jetzt bereits auf Schiene gebracht werden.

Du bist als City Manager zwar wie gesagt erst kurz in Amt und Würden, aber hast du eventuell trotzdem schon einen groben kurz-, mittel- und langfristigen Plan?

Ich habe sehr viele Ideen, Konzepte und Projekte in der Pipeline. Zurzeit stecke ich auch in den Vorbereitungen der diesjährigen Sommerbühne, die heuer wieder mit einem tollen Programm viele Besucher ins Zentrum locken wird. Des Weiteren geplant sind die Organisation eines neuen, großen und attraktiven Liezener Kirtags mit Stadt- und Familienfestcharakter, verschiedene Veranstaltungen, Märkte und Aktionen zur Innenstadtbelebung und die Entwicklung eines neuen Image- und Marketingkonzepts für die Stadt Liezen.

Dazu gibt es langfristige Initiativen zur Leerstandsbekämpfung und zur Attraktivierung der Stadt und seiner verschiedenen Ortsteile. Bei vielem wird die Bereitschaft, der Mut und die Zusammenarbeit mit der Politik und zuständigen Stellen der Stadtgemeinde sowie die Kooperation der Unternehmer und auch Bürger nötig sein. Ich bin überzeugt, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir Liezen langfristig zu einem der schönsten und beliebtesten Orte Österreichs machen, in dem sich – wieder – alle wohlfühlen und auf den jeder stolz sein kann.

LBN-WOHIN
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