Kunst- und Kulturgüter in alten Mauern
- Autor/in: Christian König
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Mit dem Start der diesjährigen Museumssaison im Stift Admont gehen auch die im letzten Jahr konzipierten Sonderausstellungen „Admont 1074 – Ein Streifzug durch die Stiftsgeschichte“ und „Aktuelle Kunst in alten Mauern“ in die Verlängerung. In einem eigenen Ausstellungsbereich werden die unterschiedlichen Entwicklungsstränge zweier für die steirische Kunstszene der Nachkriegszeit bedeutender Künstler greifbar: Hannes Schwarz (1926 – 2014) und Gustav Zankl (*1929).
Das Museum Stift Admont startete mit einer Vernissage des steirischen Künstlers und Zeitzeugen Gustav Zankl in die diesjährige Museumssaison. (Foto: Christoph Draxl)Seit seiner Eröffnung im Jahre 2003 ist das Museum des Stifts Admont für den Dialog zwischen alter und aktueller Kunst bekannt. Für die Saisoneröffnung am 19. März konnte der Künstler und Zeitzeuge Gustav Zankl für eine Vernissage gewonnen werden. Im Hannes Schwarz-Raum des Museums ist die Ausstellung „Zankl trifft auf Schwarz“ das ganze Jahr über zu sehen. Zankls Werke sind hier jenen seines Zeitgenossen Hannes Schwarz (1926–2014) gegenübergestellt. Ihre Jugend war geprägt von der Ausgesetztheit gegenüber der NS-Ideologie. Bei der Museumseröffnung erzählt der 96-jährige Zankl aus seiner Zeit im von der SS geführten NSV-Heim (Anm: Heim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt) in Leoben: „Mit zwölf wurde ich bereits zum Scharfschützen ausgebildet. Ich durfte den Eltern kein Wort darüber sagen, was ich dort gemacht habe, sonst gab es die Rolle. Da wurde man in den Schwitzkasten genommen und heftig geschlagen. Freunde konnte man auch nicht ins Vertrauen ziehen, denn jeder hat jeden gemeldet. Das alles hat mein kritisches Denken begründet.“
Das Forum Stadtpark
Mit künstlerischen Schaffen und der Bildung und Ausbildung von jungen Menschen versuchen beide Künstler nach dem Krieg den Nachwirkungen der NS-Zeit entgegenzuwirken, wie Gustav Zankl schildert. Zankl und Schwarz sind Gründungsmitglieder der Vereinigung steirischer bildender Künstler mit dem Namen „Junge Gruppe“ und Mitbegründer der für die gesamte Steiermark bedeutenden Kulturinstitution „Forum Stadtpark“ in Graz. 2026 wäre Hannes Schwarz 100 Jahre alt geworden. Dies wurde zum Anlass genommen, eine Vielzahl an Ausstellungen und Diskussionsrunden in der Steiermark auszurichten. Das Museum des Stiftes Admont beteiligt sich mit Ausstellungen und einem Gesprächsabend am 10. April 2025 mit hochkarätigen Gästen zum künstlerischen Werk von Hannes Schwarz.
Lebendiges Museum
Mit der Sonderausstellung „Admont 1074 – Ein Streif zug durch die Stiftsgeschichte“ begibt man sich auf eine Reise durch die letzten 950 Jahre. (Foto: Thomas Sattler)„Um den Aufschwung an Besucherzahlen und zufriedenen Gästen aus dem Vorjahr beibehalten zu können, haben wir mit unserem gesamten Team an der Vorbereitung der diesjährigen Saison intensiv gearbeitet“, berichtet der wirtschaftliche Leiter des Museums Stift Admont, Mario Brandmüller. Auch für Michael Richter-Grall, seit letztem Jahr künstlerischer Leiter, war das große Interesse an einem Streifzug durch die Stiftsgeschichte ein entscheidender Grund, die Sonderausstellungen zu verlängern. „2025 finden sich viele Möglichkeiten, das umfangreiche Vermittlungsangebot für sich, die Familie oder für Bildungseinrichtungen, mittels Workshops in der neu gestalteten Museumswerkstatt, in Anspruch zu nehmen. Mit Konferenzen, Gesprächsabenden und Spezialführungen zu Themen aus der Stiftsgeschichte - wie etwa dem Brand von 1865 - oder der beliebten Bibliotheksführung bei Nacht möchten wir dafür Sorge tragen, dass das lebendige Museum des Stifts Admont im Gespräch bleibt.“ Für Kultur- und Weinbegeisterte ist mit dem „Kultur und Genuss Paket“, mit exklusiver Führung durch die weltgrößte Klosterbibliothek und einem Wine-Tasting der stiftseigenen Dveri Pax Weine, ein attraktives Angebot geschaffen worden, welches das Kloster und seine kulturelle Vielfalt erlebnisorientiert zugänglich macht.