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ÖBB-Zielnetz 2040: Lob und Kritik in der Region

Die geplante Entwicklung des österreichischen Bahnnetzes in den nächsten 20 Jahren sieht im Ennstal deutliche Verbesserungen vor, in Admont ärgert man sich jedoch über die Nichtberücksichtigung der Gesäusebahn.

Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs von Montag bis Freitag auf der Gesäusestrecke von Selzthal bis Weißenbach-St. Gallen ist – sehr zum Ärger von Stift-Admont-Wirtschaftsdirektor Franz Pichler – im Zielnetz 2040 nicht vorgesehen. Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs von Montag bis Freitag auf der Gesäusestrecke von Selzthal bis Weißenbach-St. Gallen ist – sehr zum Ärger von Stift-Admont-Wirtschaftsdirektor Franz Pichler – im Zielnetz 2040 nicht vorgesehen. Foto: Max Mauthner/Gesäuse

Ende Jänner präsentierten Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä den Fachentwurf für das Zielnetz 2040. Dabei handelt es sich um die in den vergangenen Monaten vom Klimaschutzministerium sowie von den Österreichischen Bundesbahnen und externen Experten erarbeitete große Vision zur Weiterentwicklung des österreichischen Bahnnetzes in den kommenden 15 bis 20 Jahren. „Es ist ein Bahnnetz für ein klimaneu-
trales Österreich, in dem Klimaschutz und gute Mobilität Hand in Hand gehen. Der Entwurf ist voll von mutigen Ideen, neuen Verbindungen und noch besseren Bahnstrecken“, so Gewessler.

Auch für den Bahnverkehr im Ennstal sind Verbesserungen vorgesehen, konkret Taktverdichtungen sowie die Errichtung der seit vielen, vielen Jahren auf der ÖBB-Agenda stehenden Schleife Selzthal und eines neuen Bosrucktunnels, der die Pyhrnbahn nicht nur für den Personenverkehr, sondern v. a. auch für den Gütertransport ertüchtigt. Lambert Schönleitner, Verkehrssprecher der steirischen Grünen, begrüßte die Pläne als „zukunftsweisend“. Ministerin Gewessler wisse, wie langfristige Verkehrsplanung gehe, so der aus Hall bei Admont Stammende.

Enttäuschung im Gesäuse

Lob von der einen, Kritik von der anderen Seite, und zwar vom Benediktinerstift Admont, dessen Wirtschaftsdirektor Franz Pichler sich nach der Präsentation des Entwurfs für das Zielnetz 2040 in einem Kleine-Zeitung-Artikel enttäuscht darüber zeigte, dass die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Gesäusestrecke von Selzthal über Admont bis Weißenbach-St. Gallen, die sowohl für Besucher als auch für Angestellte des Stifts und Schüler des Stiftsgymnasiums wichtig wäre, darin nicht vorgesehen ist.

Als Reaktion auf Pichlers Kritik merkte Grünen-Verkehrssprecher Schönleitner in einer Aussendung an: „Ich freue mich grundsätzlich über den Druck aus der regionalen Wirtschaft. Wichtig ist nur festzuhalten, dass die aktuellen Herausforderungen rund um die Gesäusebahn nichts mit dem Zielnetz 2040 zu tun haben. Vielmehr geht es dabei um die Bestellung zusätzlicher Verbindungen – eine Maßnahme, die das Land Steiermark in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzministerium mit gutem Willen sehr rasch erreichen kann.“

Ministerin Gewessler habe diesbezüglich bereits im Herbst Bereitschaft signalisiert, der Ball liege nun also beim Land, so Schönleitner weiters. Die Grünen würden seit Jahren Schritt für Schritt an einer Wiederbelebung des Personenverkehrs im Gesäuse arbeiten und hätten bereits die Wochenendverbindungen wieder gesichert. „Wir werden auch den nächsten Schritt schaffen und den Personenverkehr bald auch unter der Woche wieder aufnehmen“, ist der grüne Verkehrssprecher sicher. Er geht davon aus, dass das innerhalb von zwei Jahren der Fall sein wird.

LBN-WOHIN
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