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Österreichs jüngste rote Bürgermeisterin

Mit Veronika Grill, der Überraschungsnachfolgerin von Klaus Neuper, erhält Bad Mitterndorf nicht nur die erste Bürgermeisterin im steirischen Salzkammergut, sondern auch Österreichs jüngste SPÖ-Ortschefin.

V. l.: Der scheidende Bürgermeister Klaus Neuper mit seiner Nachfolgerin  Veronika Grill und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang. V. l.: Der scheidende Bürgermeister Klaus Neuper mit seiner Nachfolgerin Veronika Grill und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang. Foto: Spö steiermark

Dass Ortschef Klaus Neuper, der das Amt 2018 von Manfred Ritzinger übernommen hatte, aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten wird, war schon länger bekannt. Was man nicht wusste und was für reichlich Spekulation in der Hinterberger Gemeinde sorgte, war die Frage, wer Neuper nachfolgen wird. Bekannt war lediglich, dass es sich um eine Nachfolgerin handeln würde. Diese wurde sodann Anfang Mai im Rahmen einer Pressekonferenz, der auch Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang beiwohnte, präsentiert und entpuppte sich als Überraschung. Neue Bürgermeisterin von Bad Mitterndorf wird Veronika Grill. Sie wird am 25. Mai in einer Sondergemeinderatssitzung angelobt.

Von der Assistentin zur Chefin

Die Wahl Grills ist eine, mit der kaum jemand gerechnet hatte, schließlich ist sie in Sachen Gemeindepolitik ein quasi unbeschriebenes Blatt. Neuper hatte die 31-Jährige im Herbst letzten Jahres als Karenzvertretung für seine Assistentin angeworben, nun tritt sie an seine Stelle. Ein Aufstieg, der selbst gemeindeamtsintern überrascht. Man habe sich schon gewundert, warum die Veronika den Bürgermeister bei sämtlichen Terminen begleitet habe, aber dass sie ihm nachfolgen werde, diesen Schluss habe man daraus nicht gezogen, so ein nach der Bekanntgabe sichtlich überraschter Gemeindebediensteter.

Grill ist in Bad Mitterndorf aufgewachsen, hat nach der Matura am Gymnasium Stainach sowie einem Auslandsjahr in Australien und Neuseeland in Wien Rechtswissenschaften studiert, war beruflich auch einige Zeit in einer Kanzlei tätig, hat die letzten Jahre jedoch im Familienbetrieb ihrer Mutter, die seit 2020 im Gemeinderat sitzt und Gemeindekassierin ist, und ihres Stiefvaters gearbeitet, im Sommer außerdem deren Almhütte bewirtschaftet.

Ihre fehlende politische Erfahrung beunruhigt die Neo-Bürgermeisterin nicht. „Ich bin sicher, mit der Aufgabe weiter wachsen zu können“, gibt sie sich zuversichtlich und verweist auch auf ihr erfahrenes und sehr motiviertes Team sowie die hervorragenden Mitarbeiter im Amt, auf die sie zurückgreifen könne. Zu den Herausforderungen, denen sich Grill stellen muss, zählen 2024 die Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm und das Kulturhauptstadtjahr, sie möchte sich aber auch Themen wie leistbarem Wohnen für die Jugend oder nachhaltigem Tourismus widmen.

LBN-WOHIN
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