Heimwerker-Boom: Schutzkleidung nicht vergessen!
- Autor/in: WOHIN
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Seit einiger Zeit haben viele Menschen das Heimwerken für sich entdeckt. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit und das Rote Kreuz appellieren an alle Selbermacher, nicht auf die Schutzkleidung zu vergessen und Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen.
Foto: © Tanya Mischenko – stock.adobe.com
Einer aktuellen Studie zufolge haben 78 Prozent aller befragten Österreicher im Jahr 2020 Heimwerkertätigkeiten ausgeführt, davon 26 Prozent häufiger als sonst, zehn Prozent haben wieder oder neu damit begonnen. Nicht immer läuft dabei alles rund. Bis zu 14.000 Heimwerkerunfälle, die eine Krankenhausbehandlung erforderlich machen, ereignen sich jährlich. 57 Prozent aller Verletzungen betreffen Finger oder Hände. Die häufigsten Verletzungsarten sind offene Wunden, Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen.
Österreich vor Deutschland
Abgetragene Jeans, ein altes Shirt und ein paar Sportschuhe? Viele begnügen sich bei häuslichen Handwerksarbeiten mit Alltagskleidung, die keinen oder nur unzureichenden Schutz vor Verletzungen bietet. In Österreich greifen nur 42 Prozent aller befragten Heimwerker bewusst auf Schutzkleidung oder Schutzausrüstung zurück. Im Heimwerk-Schutzausrüstungsländervergleich liegen wir damit aber immer noch vor Deutschland – 38 Prozent – und der Schweiz – 34 Prozent.
In Notsituation überfordert
Was aber tun, wenn ein Unfall passiert ist? 63 Prozent meinen, gut Bescheid zu wissen. Sie schätzen ihre eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse als sehr bzw. eher gut ein. 37 Prozent geben zu, in einer Notsituation überfordert zu sein oder auch gar nicht zu wissen, was zu tun ist. Wenig überraschend, bedenkt man, dass der letzte Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses bei 40 Prozent aller Befragten länger als zehn Jahre zurückliegt. Vier Prozent haben überhaupt noch nie einen Kurs absolviert.
„Nur Kenntnisse, die regelmäßig geübt werden, sind im Bedarfsfall schnell abrufbar. Wir appellieren daher an die Verantwortung aller, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Das dabei erworbene Wissen kann auch in vielen alltäglichen Situationen von Nutzen sein – und im Notfall sogar Leben retten“, so Rot-Kreuz-Präsident Gerald Schöpfer.
