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Unschuldiges Kindergartenkind, rechtsradikaler Mörder

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Erfolgsautor Herbert Dutzler ist diesen Oktober im CCW Stainach zu Gast und wird dabei u. a. auch einen Einblick in seinen neuen Roman, in dem er von der Entwicklung eines einsamen Kindes zum hasserfüllten Erwachsenen erzählt, geben.

Unschuldiges Kindergartenkind, rechtsradikaler Mörder Ausschnitt Cover: Haymon Verlag, Herbert Dutzler: Gisela Barrett

In der Schlinge des Hasses In der Schlinge des Hasses (Cover: Haymon Verlag)Ja, der sympathisch-tollpatschige Dorfpolizist Gasperlmaier darf bei der mit „Leichen und Lachen“ betitelten Lesung natürlich nicht fehlen, immerhin ist Dutzlers Erfolg zu einem großen Teil auf seine Altaussee-Krimis zurückzuführen, aber der Autor wird am 14. Oktober auch aus seinem erst Anfang September erschienenen neuesten Werk „In der Schlinge des Hasses“, in dem er einen verstörenden Einblick in den Kopf eines Täters gibt, lesen.

So nah dran, dass es weh tut

Leos Vater weiß ganz genau, wie sein Sohn zu sein hat: als Kind gehorsam und ordentlich, als Erwachsener ein ganzer Kerl. Leos Mutter kann sich gegen ihren Mann nicht behaupten, fügt sich, nicht zuletzt aus Angst, denn das autoritäre Familienoberhaupt schreckt auch vor physischer Gewalt nicht zurück, und zerbricht an der Situation. Und Leo? Welche Wahl hat er denn, als gewalttätig und hasserfüllt zu werden? Sein Weg scheint vorgezeichnet.

Oder hat er vielleicht doch eine Wahl? Könnte er sich gegen seinen Hass entscheiden? Es gibt Hoffnung: Marinca. Vielleicht kann sie zu ihm durchdringen. Aber es bleibt ihr nicht viel Zeit. In seinem düsteren Neuling „In der Schlinge des Hasses“ nimmt Dutzler direkt in den Kopf seines Protagonisten mit, der Leser kann jeden Gedanken auf Leos Weg vom unschuldigen Kindergartenkind zum rechtsradikalen Mörder nachvollziehen.

Der Autor

Herbert Dutzler zeigt mit seinem neuen Buch, dass es in seinen Krimis nicht nur gemütlich zugeht, und nimmt Leser mit in den Kopf eines Mörders. (Foto: Gisela Barrett)Herbert Dutzler zeigt mit seinem neuen Buch, dass es in seinen Krimis nicht nur gemütlich zugeht, und nimmt Leser mit in den Kopf eines Mörders. (Foto: Gisela Barrett)Herbert Dutzler, Jahrgang 1958, ist in Schwanenstadt, wo er auch heute lebt, und Bad Aussee aufgewachsen. Bekannt ist er v. a. für seine Altaussee-Krimireihe, deren zehnter Band im Frühjahr 2023 erscheinen wird. Dass es bei ihm aber nicht nur humorvoll-beschaulich zugeht, hat er bereits mit „Die Einsamkeit des Bösen“ und „Am Ende bist du still“ gezeigt. In beiden Standalones geht er der Frage nach, warum Menschen zu Verbrechern werden. Das tut er auch in seinem neuen Roman, in dem er direkt mit in den Kopf eines rechtsradikalen Mörders nimmt und dabei großen psychologischen Tiefgang beweist.

„Ich bin (fast) sprachlos“

Nicht zuletzt aufgrund erwähnten psychologischen Tiefgangs in seinen Werken darf sich Dutzler heuer auch über den mit 4.000 Euro dotierten Österreichischen Krimipreis freuen, der am 31. Oktober verliehen wird. Eine Ehre, die ihn „(fast) sprachlos“ mache, wie Dutzler auf Facebook mitteilte. „Natürlich habe ich mir den Preis gewünscht, aber nie gedacht, dass ich ihn tatsächlich einmal erhalten würde.“

 

 
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