Herzverbunden mit der Zirbe
- Autor/in: Liezener Bezirksnachrichten GmbH
Man riecht sie, bevor man sie sieht – die Zirbe. Ein Hauch von Gebirge, Harz und Ruhe liegt in der Luft, und plötzlich atmet man anders. Was die Menschen in den Alpen seit Jahrhunderten spüren, hat die Wissenschaft auch gemessen: Zirbenholz beruhigt den Herzschlag und entspannt den Geist.
2021 erhielt Professor Maximilian Moser, Leiter des Grazer Forschungsteams im Hightech-Labor des damaligen Joanneum Research Instituts (heute Human Research Institut) den Auftrag, die Wirkung von Zirbenholz wissenschaftlich zu überprüfen. Ziel war es, zwei oft gehörte Behauptungen endlich auf den Prüfstand zu stellen: Schläft man in einem Bett aus Zirbenholz tatsächlich besser? Und fühlen sich Menschen in Räumen aus Zirbenholz wohler als in neutralen Umgebungen? Die Studie zum Schlaf wurde in Zirbenholzbetten durchgeführt und mit dem Schlaf in optisch ähnlichen Spanplattenbetten verglichen. Während des Schlafs im Zirbenbett war die durchschnittliche Herzfrequenz der Probanden niedriger, gleichzeitig zeigte sich ein erhöhter Vagustonus – ein Zeichen tiefer Entspannung und guter Regeneration. Der Vagusnerv gilt als „Ruhepol“ des Körpers: Er senkt den Blutdruck, schützt das Herz und fördert die Erholung. Besonders auffällig war die Verlängerung des ersten Schlafzyklus, der als die erholsamste Phase gilt. Im Durchschnitt dauerte dieser rund 20 Minuten länger als im Vergleichsbett. Die Teilnehmer berichteten außerdem, morgens ausgeruhter aufzuwachen und sich insgesamt frischer zu fühlen.
Influencer Zirbenholz
Doch die Zirbe kann noch mehr. Sie schafft Stimmung. In einem zweiten Experiment ließ Moser Menschen in ein Büro aus Zirbenvollholz treten und beobachtete, wie ihre Herzfrequenz binnen Minuten sank. Drei bis vier Schläge pro Minute weniger. Im Büro mit gewöhnlichen Furnieren blieb alles gleich, nüchtern, neutral. Im Zirbenraum jedoch passierte etwas: „Menschen fühlen sich in der Umgebung von Zirbenholz geselliger und kommen besser ins Gespräch”, belegte Professor Moser der diesen Effekt als Zunahme an Extrovertiertheit beschreibt. Die Menschen redeten mehr, lachten leichter und waren offener. Ein weiterer, oft übersehener Aspekt ist die Wirkung des Zirbenholzes auf das Raumlicht. Das warme, rötlich-gelbe Holz absorbiert den blaugrünen Anteil des Lichtes, wodurch ein angenehmer, weicher Farbton entsteht. Dieses warme Licht wirkt besonders am Abend harmonisierend und unterstützt die Produktion des Schlafhormons Melatonin – ein Effekt, der wiederum den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus stabilisiert. So entsteht eine Umgebung, die Körper und Geist zur Ruhe kommen lässt.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren
-
Gesundheit & Wohlbefinden
Königin der Alpen. Königliche Böden. -
Gesundheit & Wohlbefinden
Der Schlafarchitekt aus Ardning -
Gesundheit & Wohlbefinden
Die Zirbe – Königin der Alpen
