Tourentipp: Der Hohe Dachstein
- Autor/in: Paul Sodamin
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Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten
Der Dachstein genießt nicht nur als höchster Berg zweier Bundesländer, sondern darüber hinaus auch als östlichster Gletscherberg der Alpen einen geradezu
sagenhaften Ruf.
Foto: Paul Sodamin Die berühmten Nordabfahrten nach Hallstatt oder auch zu den Gosauseen gehören zu den längsten Abfahrtsstrecken der Ostalpen, liegen jedoch zur Gänze in Oberösterreich. Über der steiermärkischen Ramsau hingegen erhebt sich die Dachsteinkrone mit der Riesenmauer der Südwand als weithin sichtbares leuchtendes Symbol – was für ein alpines Wahrzeichen!
Der Zustieg zum Gipfelaufbau wird heute durch die Dachsteinsüdwandbahn auf einen kaum nennenswerten Spaziergang über den obersten Hallstätter Gletscher reduziert – der oftmals vereiste Klettersteig um Gipfel erfordert dann dafür umso mehr alpine Erfahrung und den kompletten Skibergsteiger. Die Talabfahrt ermöglicht nach dem pfiffigen Durchgang durch den Rosmariestollen schließlich das rassige Edelgrießkar.
Anfahrt:
Von Schladming Richtung Ramsau, Auffahrt über die Mautstraße zur Dachsteingletscherbahn, Talstation großer Parkplatz.
Ausgangspunkt:
Bergstation Hunerkogel (2687 m) der Dachsteinsüdwandbahn.
Aufstieg:
Von der Bergstation auf dem Hunerkogel (2.687 m) geht es entlang der präparierten Ratracspur vorbei am Dirndlkolk und über den obersten Hallstätter Gletscher gemütlich in Richtung Seethaler Hütte auf der Dachsteinwarte. Über den mäßig steilen Gletscherhang weiter zur um diese Jahreszeit oft verdeckten Randkluft im obersten Winkel unter der Gipfelwand (Skidepot). Über den mit Stahlseil versicherten Anstieg, der jedoch fast immer an mehreren Stellen unter Eis und Schnee verschwindet, empor auf den majestätischen Gipfel – zumeist sind Pickel und Steigeisen notwendig.
Abfahrt:
Wie Aufstieg, bzw. idealerweise über die Hauptzunge des Hallstätter Gletschers (Vorsicht – zu Beginn Spalten!) in herrlicher Fahrt abwärts zum Eissee und Wiederaufstieg entlang des Winterweges auf den Hunerkogel. Bei sicheren Verhältnissen weiter unter die Austriascharte, kurzer Anstieg zu Eisenleiter und über diese zum Beginn des Rosmariestollens – auf der anderen Seite querend zur steilen Einfahrt in das gewaltige Edelgrießkar. Durch dieses abwärts, den unteren Abbruch links umfahren und anschließend in langer Rechtsquerung hinüber zum Parkplatz bei der Talstation der Dachsteinsüdwandbahn (Türlwandhütte).
Varianten:
Berühmt und skitechnisch auch nicht allzu schwierig sind die langen Nordabfahrten über Simonyhütte, Wiesberghaus und den Tiergarten oder aber nach Zwischenanstieg von der Simonyhütte zum Hohen Trog auch über das Weittal, in das Echerntal und weiter nach Hallstatt. Nur Profis sollten sich hingegen an die anspruchsvolle Überschreitung des Dachsteingipfels mit Abstieg über den Westgrat und die anschließende Riesenabfahrt zu den Gosauseen heranwagen. Wem auch das noch nicht genug ist, der wird bei allerbesten Firnverhältnissen mit der „Dachstein-Umfahrung“ über die Windlegerscharte mit Sicherheit ein grandioses Skiabenteuer erleben!
FACTS
Gipfelhöhe: 2.995 m
Ausgangspunkt: Bergstation Hunerkogel
Höhe Ausgangspunkt: 2.687 m
Höhenmeter errechnet: 308
Höhenmeter GPS: 375
Dauer (errechnet): 1 Std. 15 Min.
Wegstrecke: 2,14 km
Schwierigkeit: III–IV
Exposition: NO-S
ÖK-Karte: 127
GPS Koordinate Startpunkt:
N 47° 28‘ 5“ O 13° 37‘ 34“
GPS Koordinate Endpunkt:
N 47° 28‘ 32“ O 13° 36‘ 22“
Bergführer Paul Sodamin
ist staatlich geprüfter und behördlich autorisierter Berg- und Skiführer, begeisterter Bergsteiger, Kletterer und Skitourengeher, Fotograf und Buchautor.
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Telefon: 0664/4238448
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