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Der einzige Uhrmachermeister in der Stadt

Firma Binder, Liezen
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Seit über 100 Jahren gibt es die Firma Binder in Liezen, seit rund 80 Jahren am Standort in der Ausseer Straße. Dank Spezialisierungen kann der einzige Uhrmachermeisterbetrieb in der Stadt auch im für den Handel schwierigen Zentrum gut bestehen.

Das Binder-Team im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bestehens (Heinz und Elisabeth Michalka 1. und 3. v. l.). Das Binder-Team im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bestehens (Heinz und Elisabeth Michalka 1. und 3. v. l.). Foto: © Foto Schnitzer

 Von Armbanduhren bis zu trendigen Schmuckstücken reicht das Angebot des Traditionsjuweliers. Hinzu kommen Reparatur und Service – wichtige Geschäftszweige für den Familienbetrieb, der vom Geschwisterpaar Heinz und Elisabeth Michalka in dritter Generation geführt wird.

Firmengeschichte

Juwelier Binder 1955Das Geschäftslokal im Jahr 1955. (Foto: KK)Die Geschichte beginnt vor über einem Jahrhundert. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg beschließt Franz Binder dem erlernten Uhrmacherberuf selbstständig nachzugehen. 1919 gründet er sein eigenes Unternehmen, anfänglich mit Sitz in seinem Heimathaus in der Pyhrnstraße 9, später dann in der Ausseer Straße 3. 1941 heiratet er Helene Brandmüller und erwirbt kurz darauf das Haus Ausseer Straße 8 – bis heute Sitz des Familienunternehmens.

1943 kommt Tochter Anna zur Welt, die wie ihr Vater Uhrmachermeisterin wird. 1962 heiratet sie den Mödlinger Berufschullehrer Heinrich Michalka, mit dem sie zwei Kinder hat: Heinz und Elisabeth. Heinz setzt die Familientradition fort, erlernt das Uhrmacherhandwerk und legt die Meisterprüfung ab, Elisabeth wird Einzelhandelskauffrau mit Spezialisierung auf Uhren- und Juwelenverkauf.

Spezialisierung sei Dank

Obwohl der Einsatz für den Innenstadthandel so etwas wie Firmentradition ist, glaubt Heinz Michalka nicht, dass dieser noch zu retten ist. Und mit der Tourismusreform und dem damit verbundenen Aus für das Stadtmarketing sei zu befürchten, dass es künftig auch Maßnahmen wie beispielsweise die Adventbegegnungen im Kirchenviertel nicht mehr geben werde, was die Situation nicht verbessere.

Dass ihr Geschäft trotzdem gut laufe, verdanke man dem allumfassenden Dienstleistungsbereich, der Verkauf alleine wäre zu wenig. Die Reparaturdienste würden gut angenommen, außerdem sei man österreichweiter Servicepartner des finnischen Sportuhrenproduzenten Suunto. „Wir sind so spezialisiert, dass die Leute sogar aus Deutschland zu uns kommen oder Pakete senden. Gott sei Dank, sonst wäre es mit unserer Innenstadtlage auch schwierig!“

Betriebsnachfolge

Den Familienbetrieb in vierter Generation weiterführen soll später der Neffe, der nächstes Jahr maturiert. „Er wäre der ideale Nachfolger“, erzählt Heinz Michalka, der für diesen auch durchaus gute Chancen sieht, am Markt zu bestehen. Speziell wenn man die Bereiche Service und Reparatur noch stärker forcieren würde, wäre das sicher „kein schlechtes Standbein“, so der Uhrmachermeister.

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