Eine Teichwirtschaft mit langer Tradition
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Die Geschichte der Forellenzucht Igler in Kalwang reicht weit zurück. Aus einem einfachen Teich als Ergänzung zur Rinderzucht wurde im Lauf von 130 Jahren ein moderner Familienbetrieb mit Österreichs größter Naturteichanlage.
Hannes und Eva Maria Igler, die den Traditionsbetrieb in vierter Generation führen, mit ihren Töchtern (v. l.) Magdalena, Valentina und Katharina.
Foto: KK
Am Teichweg in Kalwang züchtet Hannes Igler in mittlerweile vierter Generation Besatz- und Speisefische. Ersterer wird per Lkw österreichweit ausgeliefert, zweiterer kann in all seinen Formen – ob nun ganzer Saibling oder Räucherforellen-Apfelsalat – ab Hof und im eigenen Geschäft in Leoben erworben werden. Auch Bestellung mit Zustellung im Next-Day-Frischepaket der Post ist möglich. Bei allen Produkten werde auf künstliche Konservierungsstoffe u. ä. verzichtet, so der Fischzüchter. Und das komme gut an, berichtet seine Frau Eva Maria. Die Nachfrage beim Endkunden sei seit Corona „massiv“ gestiegen, habe sogar die lockdownbedingten Gastronomieausfälle beinahe kompensiert.
Firmengeschichte
Unter Firmengründer Karl Hinterer wurde der Fisch noch per Pferdefuhrwerk ausgeliefert, heute setzt man auf moderne Lkw. (Foto: KK)Den Grundstein für die Forellenzucht legte 1890 Karl Hinterer mit einem ersten Fischteich am sogenannten Moselsteinergrund. Anfang der 1950er-Jahre übergab er an Schwiegersohn Kurt Igler, einen ausgewiesenen Fachmann und Autor eines Praxisbuchs, das bis heute im Stocker-Verlag immer wieder aufgelegt wird, ab 1978 war Sohn Klaus am Ruder. Hannes übernahm 1999 die Leitung des Familienbetriebs.
400 Tonnen Speisefisch
„Wir züchten vom Ei weg“, erzählt Eva Maria Igler. „Im Bruthaus werden die Jungfische herangezogen, dann kommen sie in unsere Teiche.“ Diese verteilen sich auf drei Anlagen, größtenteils auf jene in Kalwang, Österreichs größte Naturteichanlage. „Insgesamt stehen uns 800 Sekundenliter Wasser zur Verfügung, die Speisefischjahresproduktion liegt bei 400 Tonnen“, verdeutlicht ihr Mann die Dimensionen des Betriebs.
Lehrling gesucht
17 Mitarbeiter zählt die Forellenzucht, darunter auch Lehrlinge. „Einer unserer Auszubildenden wird im September fertig, wir würden also wieder einen aufnehmen und freuen uns über Bewerbungen“, so Hannes Igler. Die Lehre zum Fischereiwirtschaftsfacharbeiter sei abwechslungsreich, berichtet er, reiche von der Fütterung übers Abfischen bis hin zum Filetieren.
Ein Dreimäderlhaus?
„Wir hoffen natürlich schon, dass es weitergeht“, so Hannes Igler auf die Frage nach der Nachfolge, auch wenn bis dahin noch viel Wasser durch die Fließkananlage rinnen wird. Seine Frau ergänzt: „Wir haben ja drei Mädels und die beiden älteren sprechen schon oft davon, eines Tages zu übernehmen.“
