Mit BuK.li zum Traumjob

Rauchfangkehrer Lehrling Leon (Foto/Text: Textsinn Bettina Gruber)Leon steht am Dach eines Einfamilienhauses. Obwohl er sich im ersten Lehrjahr zum Rauchfangkehrer befindet, „ist das eher selten“, sagt er, denn „den Großteil der Arbeit erledigen wir im Inneren des Gebäudes.“ Trotzdem: „Schwindelfrei zu sein, schadet sicher nicht“, sagt er grinsend. Heute überprüft er gemeinsam mit einem Rauchfangkehrer-Gesellen, ob der Kamin des Gebäudes saniert werden muss. Diese Kontrolle sei wesentlich, sagt Leon, denn „sollte es tatsächlich undichte Stellen geben, kann es passieren, dass Kohlenmonoxid austritt.“ Um dies zu überprüfen, verschließt Leon den Kamin von oben, während sein Kollege im Keller Stellung bezogen hat und eine Kamera in den Schornstein einführt. Auf dem Bildschirm zeigt sich, ob sich Risse im Inneren des Abzugs gebildet haben. Bald wird Leon die Überprüfung mit der Kamera selbst durchführen können, denn Aufgaben wie diese sind fest im Ausbildungsplan der Rauchfangkehrer-Lehre verankert. „Schließlich sind wir Rauchfangkehrer nicht dazu da, um zu putzen, sondern müssen den sicheren Betrieb der Heizungsanlage gewährleisten“, rückt Leon das oft falsche Berufsbild gerade. Daher lernt Leon neben dem Kehren von Kaminen, unterschiedliche Messgeräte zu bedienen und Heizungen zu überprüfen. Bei voller Funktionstüchtigkeit der Anlage klebt Leon eine Plakette auf: „Es ist wie mit dem Pickerl fürs Auto. Das bekommt man auch nur dann, wenn alles in Ordnung ist“, zieht der Lehrling den Vergleich.

Berufe ausprobieren dürfen

Warum Leon sich für eine Lehre zum Rauchfangkehrer entschieden hat? „Weil ich mich für Messtechnik interessiere, mir der Kundenkontakt gefällt und ich gerne im Team arbeite“, erklärt der Jugendliche. Das erste Mal ausführlich über diesen Beruf informiert hat er sich auf der BuK.li. Die Berufs- und Karrieremesse findet jeden Herbst an den drei Standorten in Liezen, Bad Aussee und Gröbming statt und bildet vor allem jene Lehr- und Schulausbildungen ab, die im Bezirk Liezen angeboten werden. Für Leon hat sich dort die Chance aufgetan, sich mit seinem heutigen Lehrherrn Harald Haidler zu unterhalten und so einen Eindruck über die Tätigkeit des Rauchfangkehrers zu gewinnen. Nachdem er eine Woche in den Betrieb hineinschnuppern und die einzelnen Aufgabenbereiche kennenlernen durfte, war für Leon klar: Er hat seinen Traumberuf gefunden. Seit einem halben Jahr ist er nun als Lehrling im Betrieb von Harald Haidler tätig und seine Meinung ist nach wie vor dieselbe: „Nach meiner Lehrabschlussprüfung werde ich weiter als Rauchfangkehrer arbeiten, das steht fest.“ Was er so an diesem Beruf schätzt? „Vor allem die vielen technischen Neuerungen und die guten Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln“, sagt Leon, der nach seiner LAP die Ausbildung zum Energieberater absolvieren möchte. Doch nun heißt es für Leon erst einmal alle Fertigkeiten, die dieser Beruf erfordert, zu erlernen. Dafür bekommt er jede Aufgabe genau erklärt und darf sie unter Aufsicht anschließend selbstständig durchführen. Denselben praktischen Ansatz verfolgt auch die BuK.li, die Berufs- und Karrieremesse Liezen: informieren, angreifen und selbst ausprobieren.