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Ludwig Wolf

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Man kann Ludwig Wolf vulgo „Kölbl Wigg“ als graue Eminenz des Gesäuses bezeichnen. Der 70-jährige Senior des bekannten Gasthofes Kölblwirt in Johnsbach ist seit Jahrzehnten innovativer Denker und Lenker im Gesäuse.

Ludwig Wolf Foto: privat

Mittlerweile hat sein Sohn Franz samt Familie den Betrieb übernommen, was aber nicht Ruhestand für den wachen Geist bedeutet. Alleine die Aufzählung der Jobs und „Amterl“, die er innehat und hatte, sagen ziemlich alles über die Energie aus, die der 70-Jährige auch heute noch an den Tag legt. Erfinder der alpinen Parkuhr, Höhlenführer in der familieneigenen Odelsteinhöhle, Gastwirt und Bauer mit Styria-Beef-Produktion, viele Jahre Bürgermeister von Johnsbach, Professor für Mathematik und Geographie am Stiftsgymnasium Admont, Initiator der Singwochen und Jodelkurse in Johnsbach, Mitglied des operativen Ausschusses der österreichischen Bergsteigerdörfer und „Geschäftsführer“ der Johnsbacher Bergbahnen, wie er schmunzelnd hinzufügt (Anm.: 1 Schlepplift).

Die Forderung einer 32 Stunden-Woche bezieht sich bei Wigg eher auf die Bettruhe denn auf die Arbeitszeit und so beantwortet er die Frage nach der vielgepriesenen „Work-Life-Balance“ so: „Die gibt es nicht. Meine Landwirtschaft ist mein Hobby und gibt mir Kraft. Vier Generationen leben bei uns unter einem Dach. Meine Schwiegermutter ist 93 und arbeitet nach ihrem Ermessen noch im Betrieb mit. Das erhält die Lebensgeister und -energie.

WOHIN: Was war der Antrieb, sich so für Johnsbach einzusetzen?

Wir sind Talschlussgemeinde und mir war es immer ein Anliegen, die Infrastruktur zu erhalten. Die Schule, den Kindergarten, das Geschäft oder die Tankstelle. Das ist lange durch meine guten Beziehungen nach Graz gelungen. Heute ist das natürlich anders, aber ich sag‘ immer: „Johnsbach ist nichts für Feiglinge.“

Wie wird der Tourismus in Johnsbach in zehn oder 20 Jahren aussehen?

Ich bin sehr positiv gestimmt. Es wird genauso lebenswert sein, da wir im Trend leben. Wir haben keinen Zufallstourismus, die Gäste, die zu uns kommen, wollen auch zu uns. Einzig die Infrastruktur macht mir etwas Sorgen. Wochenlang durch Straßensperren abgeschnitten zu sein, geht nicht. Schon gar nicht, wenn dort nicht mal gearbeitet wird.



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