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Die Gemeinde mit den Augen von Kindern sehen!

Am 15. Mai wurde im Tauernhof Schladming der neue Kindergemeinderat Schladming feierlich angelobt. Grund genug, einen Blick hinter die Kulissen des Projektes Kindergemeinderat in der Steiermark zu werfen.

Der Schladminger Kindergemeinderat wird als Vertreter aller Kinder von Schladming kindgerechte Projekte entwickeln und umsetzen. Der Schladminger Kindergemeinderat wird als Vertreter aller Kinder von Schladming kindgerechte Projekte entwickeln und umsetzen. Foto: KK

Die „Landentwicklung Steiermark“ unterstützt das Projekt Kindergemeinderat seit 2014, somit gibt es heuer das 10-jährige Jubiläum und dies wird bei der Kindergemeinderatskonferenz am 10. Juni in Krieglach gefeiert. 40 Kindergemeinderäte der „Landentwicklung Steiermark“ gibt es aktuell in den steirischen Gemeinden, davon sieben in der Region: Liezen, Admont, Altaussee, Gröbming, Ramsau, Rottenmann und Schladming.

Die Gründe, Kindergemeinderäte zu bilden, sind vielfältig. Der Kindergemeinderat ist das offizielle Vertretungsgremium aller Kinder zwischen acht und zwölf Jahren in der Gemeinde. Auf spielerische Art lernen die Kinder Verantwortung kennen und setzen sich intensiv mit ihrer Gemeinde auseinander. Sie lernen, was es heißt, gemeinsam Ideen zu schmieden, Projekte zu entwickeln und umzusetzen und demokratisch zu entscheiden. Während bei den Kindern die Begeisterung für das Gemeindeleben geweckt wird, eröffnet sich für die Gemeinde die Chance, die Perspektive der Kinder aufzugreifen und so eine aktive Beteiligungskultur und -struktur innerhalb der Gemeinde zu fördern.

24 Kinder meldeten sich in Schladming

In Schladming ist der Kindergemeinderat eine Herzensangelegenheit der ehemaligen Lehrerin und jetzigen Vizebürgermeisterin Maria Drechsler. „Der Kindergemeinderat wird in alle Themen der Stadtgemeinde eingebunden. Wir sehen uns als Koordinator, der z. B. Generationen, Gleichgesinnte und Engagierte zusammenbringt. Es ist wirklich beeindruckend, welche Rohdiamanten sich da einbringen – nun liegt es an uns, dass sie auch als zukünftig Juwelen für unsere Gesellschaft bleiben. Es wird Kooperationen mit heimischen Betrieben, Künstlern oder auch Vereinen geben. Im Rahmen von Festen kann Einblick in unsere Traditionen gewonnen werden. Sie sind in das Projekt Hauptplatz eingebunden. Man braucht eigentlich gar nichts Eigenes zu erfinden, sondern den wertvollen Input in Bestehendes einbinden.“

In Schladming meldeten sich gleich 24 Kinder an. Zu Beginn der Workshop-Serie überlegten sich die Kinder Ideen, die sich in die drei Themen Gemeinschaft & Miteinander, Natur & Umwelt sowie Verkehr & Sicherheit einordnen lassen. Bei der Auswahl der Projektideen wird mit den Kindern in Gruppen gearbeitet und bereits grob durchgedacht, wie eine Umsetzung aussehen könnte. Welche Personen braucht es dazu? Welche budgetären Mittel sind nötig? Mit diesem Wissen können die Kinder mit Klebepunkten ihren Lieblingsthemen eine Stimme geben – ganz nach dem demokratischen Grundprinzip. So kam beispielsweise die Idee, etwas für die älteren Menschen in der Gemeinde zu tun und dazu lieferten die Kinder bei der Weihnachtsfeier der pensionierten Schladminger im Dezember 2023 einen Wortbeitrag. Auch die Bedeutung von regionalen und selbstproduzierten Lebensmitteln ist den Kindern ein Anliegen. So wird es als nächstes einen interaktiven Kochkurs geben, wo sie selbst mit regionalen Lebensmitteln kochen lernen.



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