Sie sind hier:Start/Am Puls der Region/Die Sölktäler: Dem Paradies so nah

Die Sölktäler: Dem Paradies so nah

  • Autor/in:
  • Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten

Am 3. November um 20:15 Uhr stehen bei ServusTV in der Reihe „Heimatleuchten“ das Groß- und das Kleinsölktal im Fokus.

Am Schwarzensee in der Kleinsölk verbringt die Adelsfamilie Colloredo-Mannsfeld seit Generationen ihre Sommerfrische. Am Schwarzensee in der Kleinsölk verbringt die Adelsfamilie Colloredo-Mannsfeld seit Generationen ihre Sommerfrische. Foto: Leif Hermansdorfer/Tellvision/ServusTV

Die Sölktäler wurden schon von Erzherzog Johann als Jagd- und Rückzugsgebiet geliebt. „Das Ganze ist äußerst schön und ich konnte mich nicht sattsehen. Die Ruhe in der großen Natur hat den höchsten Reiz und ich gestehe es, hier möchte ich jeden Sommer in Einsamkeit vierzehn Tage verleben“, schrieb der Habsburger einst. Die Ruhe und Abgeschiedenheit, die ihn so faszinierten, haben sich in den letzten 150 Jahren kaum verändert. Lifte oder große Hotels gibt es nicht.

Und auch wenn der Sölkpass eine beliebte Ausflugsstrecke ist, so bleibt es dennoch beschaulich in dem 288 Quadratkilometer großen Naturpark, den malerische jahrhundertealte Bergdörfer, sanfte Almböden, wilde Gebirgsbäche und beeindruckende Gipfel bis auf fast 2.700 Meter Höhe prägen. Vom Ennstal aus gehen die beiden eng nebeneinanderliegenden Täler – Großsölk und Kleinsölk – nach Süden ab.

Der berühmte Sölker Marmor

Die Menschen in dieser Region sind stolz auf ihre Heimat und – vielleicht liegt es an der geologischen Einzigartigkeit ihrer Landschaft – selbstbewusste, starke Persönlichkeiten und wahre Visionäre. Nicht umsonst baut die Familie Scheffer im Kleinsölktal den ältesten und härtesten Marmor der gesamten Alpen ab.

Adel in Abgeschiedenheit

Das Großsölktal führt zum Sölkpass, dem höchsten steirischen Pass auf fast 1.800 Meter. Das Kleinsölktal führt zum idyllischen Schwarzensee, der sich seit jeher im Besitz des Adels befindet, heute in den Händen der fürstlichen Familie Colloredo-Mannsfeld. Seit Generationen verbringt die Familie ihre Sommerfrische dort oben am See – und zwar wie in alten Zeiten: ohne Strom, Internet und Licht.

Traditionelle Almwirtschaft

Die Gebrüder Brandner bei der Arbeit auf der Tuchmoaralm. (Foto: Andreas Niessner/Niessner Film/ServusTV)Die Gebrüder Brandner bei der Arbeit auf der Tuchmoaralm. (Foto: Andreas Niessner/Niessner Film/ServusTV)Die traditionelle Almwirtschaft um teils jahrhundertealte, liebevoll erhaltene Almhütten prägt die alpinen Lebensräume des Naturparks. Die steirische Landesbäuerin Viktoria Brandner lebt im Sommer durchgehend auf der Tuchmoaralm auf über 1.500 Meter Seehöhe und fertigt jeden Vormittag Steirerkas. Eine weitere Spezialität ist der Steirerkrapfen – Steffi Haiger macht ihn auf der Hansenalm am Sölkpass. Sie hat die ehemalige „Saufhittn“ zum Kleinod und kulinarischen Ziel vieler Wanderer, Motorradfahrer und Einheimischer umgewandelt.

Florian Lämmerer, ein junger und leidenschaftlicher Bauer, kennt keine Grenzen, wenn es um seine Landwirtschaft im Tal geht. Von Getreide über Erdäpfel bis hin zu Salat und Gemüse – alles wird von ihm liebevoll und mit Handarbeit angebaut. Er hat sogar eine eigene Mühle gebaut, um seine Ernte noch besser verarbeiten und seine Produkte regional vermarkten zu können. Die Sölktäler sind abseits vom Mainstream – und die Bewohner sind manchmal ganz froh, dass die Massen an ihrer paradiesischen Heimat vorbeifahren

LBN-WOHIN
×