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Initiative für den Erhalt der Kremenezky-Villa

Das Kleinod im Ortszentrum von Altaussee soll demnächst abgerissen werden und einem Hotel weichen. Dagegen regt sich Protest.

Initiative für den Erhalt der Kremenezky-Villa Foto: Karl

Die Villa gehörte einst der jüdischen Familie von Johannes Kremenezky – ein enger Freund von Theodor Herzl. In der Nazizeit arisiert, kam sie nach 1945 wieder in den Besitz der Familie, wurde später aber wieder verkauft. Vor ein paar Jahren erwarb Hannes Androsch das Anwesen samt dem parkähnlichen Grundstück und hegt seither Hotelbaupläne. In Anbetracht der Tatsache, dass im Kulturhauptstadtjahr 2024 u. a. auch die jüdischen Villen des Salzkammerguts in den Blickpunkt gerückt werden sollen, wäre ein Abriss eine Kulturschande, finden die Architekturhistorikerin Edith Friedl und der „Dialog lebenswertes Altaussee“.

Deshalb haben Friedl und die Bürgerliste eine Initiative zum Erhalt der Kremenezky-Villa ins Leben gerufen, deren Aufruf zur Rettung des geschichtsträchtigen Gebäudes innerhalb kurzer Zeit bereits mehr als 200 Personen unterzeichnet haben, darunter die Schriftstellerin Barbara Frischmuth, der Schauspieler Cornelius Obon-
ya oder auch Wolfgang Otte, Kurator im Museum Schloss Trautenfels, der den Gedanken, dass „ein für die Historie des Ausseerlandes so bedeutendes Gebäude einem schnöden Hotelbau“ geopfert werden soll, unerträglich findet.

Schon länger Aufreger

Die LBN haben bereits vor dreieinhalb Jahren über dieses kontroverse Vorhaben berichtet – von den Befürchtungen von Friedl, dass alles „unwiederbringlich zubetoniert“ werde, aber auch von Bürgermeister Gerald Loitzls Versicherungen, dass sich der Projektwerber des Umstands bewusst sei, dass es sich dabei um ein äußerst sensibles Vorhaben handle, und dass die Parkanlage zu einem großen Teil erhalten bleiben soll.

LBN-WOHIN
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