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Parkgebühren: Im Gesäuse zeichnet sich kein Pyhrn-Priel-Szenario ab

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In der Pyhrn-Priel-Region und im Gesäuse wurden mit Jahresbeginn Parkgebühren eingeführt. Während diese in Oberösterreich für viel Kritik gesorgt haben und mittlerweile zumindest vorübergehend auch wieder ausgesetzt wurden, begegnet man ihnen in der Steiermark bislang relativ gelassen.

Parkgebühren: Im Gesäuse zeichnet sich kein Pyhrn-Priel-Szenario ab Steiermark Tourismus/www.bigshot.at

Mit 1. Jänner wurde in Spital am Pyhrn das Pilotprojekt Parkraumbewirtschaftung gestartet. Auf bestimmten Parkplätzen wurde damit eine Parkgebühr von sechs Euro pro Tag fällig, was sowohl unter Einheimischen als auch unter Gästen für Verärgerung sorgte. Kritisiert wurde neben dem Preis u. a. auch, dass lediglich Tagestickets zur Auswahl standen, dass die Eingabe der persönlichen Daten beim Onlinekauf gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoße oder dass der Ticketkauf via QR-Code im Bereich der Bosruckhütte wegen mangelnden Handyempfangs nicht möglich sei.

Kritik kam auch von Martin Heidlmair und Gabor Pal, den Pächtern des Rohrauerhauses bzw. der Bosruckhütte, da aufgrund der Gebühr die Gäste ausblieben. In einem offenen Brief kritisierten die Gastronomen die „nicht vorbereitete und fast überfallsartige Einführung“ und beklagten Umsatzeinbrüche von bis zu 90 Prozent. Mitte März die Wende: Die Gemeinde Spital beschloss die vorübergehende Aussetzung der Gebühr. Das Konzept soll überarbeitet werden, bis dahin ist das Parken wieder kostenlos.

Des einen Leid ...

Mittlerweile kann in Spital also wieder gratis geparkt werden, in den zweieinhalb Monaten bis zur Aussetzung bewahrheitete sich jedoch die von Heidlmair und Pal im offenen Brief geäußerte Befürchtung, dass die Gebühr „eine Abwanderung in gebührenfreie Regionen“ bewirken werde. So durfte sich etwa die Ardning Alm Hütte über viele Gäste aus Oberösterreich freuen. Sein Parkplatz sei vielfach „gerammelt voll“ gewesen, darunter auffällig viele Kirchdorfer Kennzeichen, berichtet Hüttenwirt Karl Völkl.

Gelassenheit im Gesäuse

Auch im Nationalpark Gesäuse sowie auf den wichtigsten Parkplätzen in dessen Umgebung ist das Parken seit 1. Jänner kostenpflichtig. Wie bis Mitte März in Spital kostet auch hier ein Tagesticket sechs Euro. Anders als in Oberösterreich kann aber auch ein Ticket für mehrere Tage gelöst werden, und das an Parkautomaten direkt vor Ort.

Im Gegensatz zur Pyhrn-Priel-Region sorgte die Einführung der Gebühr im Gesäuse nur vereinzelt für Kritik. Auch die Gastronomen der Region wissen von keinen Beschwerden oder negativen Auswirkungen zu berichten. Weder die Tatsache, dass bezahlt werden müsse, noch der Preis würde bei seinen Gästen zur Debatte stehen, so Ludwig Wolf vom Kölblwirt in Johnsbach. Ob er im Sommer auf der Kölblalm einen Gästerückgang befürchte? „Darüber möchte ich jetzt nicht spekulieren, wir warten das ab“, so Wolf.

Sie könne die Auswirkung der Parkgebühr Stand derzeit noch nicht beurteilen, weil sich die Zahl der Öffnungstage im heurigen Jahr wetterbedingt leider in Grenzen gehalten habe, so Christina Knappitsch vom Grabneralmhaus auf unsere Nachfrage. „Wir haben heuer mit Sicherheit mehr Umsatzeinbußen durch das Wetter als durch die Parkgebühr gehabt“, so die Wirtin, die grundsätzlich aber von keinen negativen Auswirkungen der Gebühr ausgeht.

LBN-WOHIN
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