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Titschenbacher: „Bauern veredeln die Landschaft“

Langeweile kennt er nicht und wenn Stallarbeit ansteht, legt er zwischendurch auch daheim Hand an. Franz Titschenbacher, Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, sieht eine junge Bauernschaft heranreifen, die vielseitig ausgebildet und innovativ ist, wo in Familien Generationen zusammenarbeiten und die Landschaft veredeln.

Titschenbacher: „Bauern veredeln die Landschaft“ Foto: christakramer – stock.adobe.com

Franz Titschenbacher, Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, war  20 Jahre Bürgermeister von Irdning, ehe er vor zehn Jahren zum obersten  Interessensvertreter der steirischen Landwirte aufgestiegen ist. (Foto: Halasz) Titschenbacher war schon früh in der Landjugend engagiert und schließlich 20 Jahre lang Bürgermeister der Marktgemeinde Irdning, ehe ihn Gerhard Wlodkowski, der von 1993 bis 2013 steirischer Landwirtschaftskammerpräsident war, als seinen Nachfolger vorschlug. Seither ist der Altirdninger unermüdlich im Einsatz und bemüht, den Wettlauf gegen die Zeit im Kampf gegen den Klimawandel zu gewinnen. Landjugend und Jungbauernschaft sieht der Landwirtschaftskammerpräsident als Mitstreiter einer Idee, die einst Vizekanzler Josef Riegler visionär vertreten hat. Wertvoll, merkt Titschenbacher noch an, sei auch die Ausbildungsmöglichkeit und Forschung an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, auch für Frauen.

In unserer bergigen Landschaft seien die Strukturen kleiner, feiner, aber auch vielfältiger, was engagierten Einsatz erfordere und höhere Kosten mit sich bringe, erklärt Titschenbacher. Das Qualitätsverständnis habe sich durchgesetzt, biologische Landwirtschaft auf Feld, Wald, Wiese und Stall liege im Trend. Die Pandemie und der russische Angriffskrieg in der Ukraine hätten den Bauern in den letzten Jahren durch steigende Kosten – ob nun für Futter, Treibstoff oder anderes – ihre Arbeit erschwert. Wolf, Bär und Käferbefall seien Themen, die auf EU-Ebene behandelt werden müssen. Selbiges, so der Präsident, gelte auch für den Fischotter – „ehe die ganze Fischwirtschaft ausfällt!“

Die neue Waldbewirtschaftung setzt auf Mischwälder. Fachberater in den Bezirkslandwirtschaftskammern helfen mit, einen Wald für die nächste Generation zu „komponieren“. Erfreulich sei, so Titschenbacher, dass Biomasse immer mehr überzeuge. Aber auch der Holzbau boomt, sowohl bei Stallungen als auch im Wohnbau. Der Hausverstand setze sich erfreulicherweise auch in Brüssel immer wieder durch, wie so manche Richtlinie bestätige.

Die Bezirkskammer Liezen

Der Bezirk Liezen ist in der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft gut aufgestellt. Peter Kettner als Obmann und Kammersekretär Herwig Stocker mit einem engagierten Team
für Beratungen und Büroservice, die Landesbäuerin Viktoria Brandner, mehrere Seminarbäuerinnen und schließlich der Präsident arbeiten daran und achten darauf, dass sich auch die Arbeit auf den Höfen lohnt. Wertvoll sei dabei das AMA-Gütesiegel, eine offizielle Qualitäts-
auszeichnung, die auch Exporterfolge bringe. Davon profitieren u. a. auch die Sparten der Landgenossenschaft Ennstal.

LBN-WOHIN
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