Vollgas bei Glasfaserausbau – Liezen zeigt sich zögerlich!
- Autor/in: Mag. Hartwig Strobl
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Das Projekt Glasfaser zählt ohne Zweifel zu einem der größten Infrastrukturprojekte des Bezirkes Liezen mit einem Gesamtvolumen von 170 Millionen Euro. Quer durch den Bezirk wird gegraben und verlegt, dieses Jahr in 18 Gemeinden.

Bis in jede Wohnung, bis in jedes Einfamilienhaus, bis in jedes Unternehmen – vorausgesetzt man ist im Ausbaugebiet. Jede Woche, über die nächsten drei Jahre hinweg, investiert die RML Infrastruktur jeweils eine Million Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes. 90 Millionen Euro davon sind Fördermittel aus der Breitbandmilliarde der Bundesregierung.
„90 Prozent des Bezirkes sollen ausgebaut werden, das wären in etwa 55.000 Anschlüsse. In den aktuell 18 Gemeinden sind 40.000 Anschlüsse möglich”, erklärt Johannes Gungl, Geschäftsführer der RML Infrastruktur. Ein Anschluss im Aktionszeitraum während der Bauphase ist kostenlos. Die RML Infrastruktur verlegt bis zur Grundstücksgrenze bei Einfamilienhäusern und stellt kostenlos das Material (Hausanschluss-Paket, für bis zu 200 Meter) zur Verfügung, um von seiner Grundstücksgrenze selbst die Glasfaserleitung in das Gebäude zu verlegen. Anschluss und Aktivierung im Haus macht wiederum die RML Infrastruktur. Man hat die Möglichkeit, diese Arbeiten nach Anleitungsvorgabe selbst zu machen, den gewählten Internetservice-Anbieter gegen Entgelt damit zu beauftragen oder ein regionales Unternehmen dafür zu engagieren. Auf der Website
www.deineglasfaser.at der RML Infrastruktur findet man die Ansprechpartner. Bei einem Einfamilienhaus rechnet man rund 600 bis 1.500 Euro je nach Aufwand, wenn man sich das von Externen verlegen lässt. Dafür bekommt man jedoch zukunftsfittes High-Tec geliefert.
Aktuell kann man aus zwölf Internetservice-Anbietern auswählen. Die RML Infrastruktur betreibt ein offenes Netz. Die Endkunden wählen ihren Internetservice-Anbieter selbst. „Das sichert Qualität bei besten Preisen. Und man kann jederzeit wechseln. Die jetzt errichtete Glasfaserleitung in die eigenen vier Wänden bleibt dabei immer dieselbe”, verrät Prokuristin Klingler-Selinger.
Baufortschritt
„Es ist kein Projekt von heute auf morgen. Es fordert uns, die von uns beauftragten Unternehmen, Behörden und die Gemeinden. Information, Qualität und Transparenz sind wichtig”, fasst Johannes Gungl die Botschaft an alle auf Glasfaser wartenden Menschen in der Region zusammen. „Der Plan und die Realität sind oft nicht leicht unter einen Hut zu bringen. Aber eines ist klar, wir bleiben dran und verfolgen unser ehrgeiziges Ziel, den gesamten Bezirk Liezen mit Glasfaserinfrastruktur zu versorgen.”
Etwas kompliziert gestaltet sich momentan die Sache in Liezen, wo man laut über ein Ausstiegsszenario nachdenkt, wenn die gewünschten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Infrastruktur wie Straßenbelag etc. nicht nach den Vorstellungen der Stadtgemeinde durchgeführt werden. Eine Einigung wird es wohl geben müssen, ein Ausstieg ist weder den Unternehmen, noch den Bewohnern und schon gar nicht dem Gesamtprojekt zumutbar.